Full text: Chemische Kosmographie

Siebente Vorlesung. 
Wir verlassen nun die monumentalen Verhältnisse 
der Gesteinsbildung und wenden uns zu der Bildung 
der nicht gesteinsbildenden Mineralien, in der die 
Natur ihre dekorative Kunst offenbart. Die Mehrzahl 
der chemischen Verbindungen, um die es sich hier 
handelt, sind durch Unlöslichkeit, d. h. Schwerlöslich 
keit in Wasser gekennzeichnet. Dies ist leicht er 
klärlich, denn bei der Allgegenwart des Wassers fallen 
wasserlösliche Minerale früher oder später der Lösung 
anheim, so dafs ihre Substanz in die Flufsläufe und 
schliefslich ins Meer getragen wird. 
Die unlöslichen Oxyde, Sulfide, Sauerstoff- und 
Halogensalze, die im Mineralreiche Vorkommen, sind 
meist Verbindungen, welche dem Chemiker wohl- 
bekannt sind. Er erhällt sie als Fällungen durch Ver 
mischen wässeriger Lösungen. Allein die Präzipitate, 
deren Darstellung die Grundlage der analytischen 
Chemie bildet, haben ein von den Mineralen gleicher 
Zusammensetzung so verschiedenes Aussehen, dafs es 
eine Zeit gab, in der man glaubte, die Natur bediene 
sich zu ihrer Bildung geheimnisvoller Kräfte, die man
	        
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