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noch nicht genügend untersucht, um dies bestimmt
aussprechen zu können. Die Untersuchung verwickelt
sich durch die rasche Zerstörung der Diastase ober
halb 50° C, ferner dadurch, dafs es verschiedene
Dextrine und wohl auch verschiedene Stärkearten gibt,
die man nur schwierig unterscheiden kann.
Für die Hydrolyse der Maltose gibt es nun
ein weiteres Ferment, die Maltase, die aus ge
trockneter Hefe oder aus Mais ausgezogen werden
kann, übrigens im Tier- und Pflanzenreich in ähn
licher Verbreitung vorkommt wie die Amylase. Dies
Enzym verwandelt Maltose in Glukose nach der
Gleichung:
0,2 H 22 O n + H 2 0 = 2 C 6 H , 2 0 6 .
Hier gilt Ähnliches, wie soeben für die Amylase
beschrieben. Die Reaktion hört auf, bevor alle Maltose
verschwunden ist, wenn ein gewisses, von der Tem
peratur abhängiges, Konzentrationsverhältnis zwischen
Maltose und Glukose eingetreten ist.
Entfernt man die Glukose, so geht die Spaltung
weiter. Ja, es hat sogar Cr oft Hill 1 ) bemerkt, dafs
umgekehrt Maltose entsteht, wenn zu dem Gleich
gewicht bei Gegenwart von Maltase Glukose hinzu
gesetzt wird. Auch beim Stehenlassen von reiner
Glukoselösung mit Maltase bemerkte er Veränderungen,
x ) Nach Emmerling (Ber. deutsch, chem. Ges. 34, 600,
2206) ist das synthetische Produkt freilich nicht Maltose, sondern
die isomere Isomaltose.