Dreizehnte Vorlesung.
Nachdem wir in grofsen Zügen den pflanzlichen
Stoffwechsel überschaut haben, wollen wir nun auch
den der Tiere kennen lernen. Wie Lavoisier zu
erst klar erkannte, ist derselbe dem Stoffwechsel der
Pflanzen gerade entgegengesetzt. Während er für die
Pflanzen im wesentlichen darin gipfelt, aus Kohlen
säure, Wasser und Ammoniak, unter akzessorischer
Beteiligung einiger anderer anorganischer Stoffe, Zucker,
Fett und Eiweifs aufzubauen, verwandelt der Tier
körper diese Stoffe in diejenigen zurück, aus denen
sie hervorgingen.
Der Stoffwechsel der Tiere beginnt mit der Re
sorption der Nahrungsmittel, nachdem dieselben durch
die Verdauungsfermente löslich gemacht worden sind.
Stärke wird durch diastatische Fermente zu Glukose
hydrolysiert und gelangt als solche in den Säftestrom.
Die Fette werden durch die Galle emulgiert und
darauf in die Lymphbahnen, welche sich zum ductus
thoracicus vereinigen, auf genommen. Die Eiweifse
werden durch das Pepsin des Magens in Albumosen
und Peptone verwandelt und durch das Trypsin der