Es ist bekannt, dafs aucli im Säugetierharn die
Harnsäure vorkommt. Allein bei den Säugetieren ent
stellt diese wahrscheinlich nicht aus dem Harnstoff,
sondern rührt von dem Zerfall der Nucleinsäuren her.
Wie erinnerlich, kommen in den Zellkernen die sog.
Nucleoproteide vor, Verbindungen von Eiweifskörpern
mit Nucleinsäuren. Die letzteren sind kompliziert zu
sammengesetzte Säuren, die durch Kochen mit Wasser
in eine Anzahl einfacherer Stoffe zerfallen, unter denen
neben Phosphorsäure und Kohlenhydraten das Thymin
(5-Methyl—2, 6, dioxypyrimidin) und die Xanthinbasen
sich finden. Die letzteren, nämlich Adenin (Amino-
purin), Guanin (Aminooxypurin), Hypoxanthin (Oxy
purin) und Xanthin (Dioxypurin), sämtlich Purinderi
vate, sind es, die durch Oxydation in Harnsäure (Tri-
oxypurin) übergehen und als solche ausgeschieden
werden. Uber die Verwandtschaft dieser Stoffe geben
die nachstehenden Strukturformeln Aufschlufs:
N = CH
N = CH
CH CH
CH C —NH
>H
li
II
II
N — CH
Pyrimidin
N — C — N'
Purin
NH —CO
NPI — CO
CO c CH,, nn n — NR
II
NH —CH
Thymin
Xanthin.