Full text: Chemische Kosmographie

m 
Das Fett lagert sich im Tierkörper hauptsächlich 
im Bindegewebe ab und ist der definitive Reservestoff. 
Bei Arbeit, Hunger, Kälte wird es durch verseifende 
Fermente (die Lipasen) gelöst und gelangt ins Blut, 
um unter Wärmeentwickelung verbrannt zu werden 
oder den Muskeln als Kraftquelle zu dienen. Vielleicht 
besteht, ähnlich wie zwischen Glykogen und Zucker, 
auch zwischen dem Fett der Fettzellen und den Seifen 
im Blute eine reversible enzymatische Regulation. 1 ) 
Die bei der Verbrennung der Kohlenhydrate sich 
betätigende Energie erscheint im Tierkörper nicht 
allein als Wärme, sondern kann auch mittels beson 
derer Maschinen, nämlich der Muskeln, in mechanische 
Arbeit umgesetzt werden. Dafs es vorzüglich die Ver 
brennung der Kohlenhydrate ist, welche als Energie 
quelle der Muskeln in Betracht kommt, wurde, ent 
gegen den ursprünglichen Ansichten Liebigs, durch 
die Stoffwechselversuche von Pettenkofe.r und Voit 2 ) 
entscheidend dargetan. Diese Forscher stellten fest, 
dafs die Stickstoffausscheidung während der Arbeit 
um nichts gröfser ist, als während der Ruhe. Dafs 
auch bei reiner Eiweifsnahrung die Muskeln ihre volle 
Arbeit verrichten können, wie namentlich Pflüger 3 ) 
durch den Versuch dartat, leuchtet ohne weiteres ein, 
l ) Yergl. Hofmeister, Die chemische Organisation der 
Zelle. Naturforscherversammlung Hamburg 1901. 
*) Physiologie des allgemeinen Stoffwechsels, Leipzig 1881. 
S. 187 ff. 
3 ) Pflügers Archiv. Bd. 50.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.