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Energie in mechanische Arbeit verwandelt wird. Z. B.
wird in der Dampfmaschine Wärme, im Wasserrad
Fallenergie, im Elektromotor elektrische Energie in
Arbeit verwandelt. Ein Beispiel von Verwandlung
chemischer Energie in mechanische Arbeit wären die
Kanonen, wo die Explosion der Sprengstoffe dazu
dient, die Projektile in Bewegung zu setzen. Eine
ebensolche Energietransformation würde vorliegen,
wenn man etwa die Dissoziation eines kristallwasser
haltigen Salzes oder die Auflösung eines Salzes in
Wasser unter Arbeitsleistung sich vollziehen lassen
würde. Praktisch wichtiger als die direkte Verwand
lung der chemischen Energie in mechanische ist die
indirekte. In den Feuerungen wird chemische Energie
in Wärme verwandelt, und in den Voltaschen Ketten
in Elektrizität. Diese Energien können dann ihrerseits
in thermodynamischen, bezw. elektromotorischen Ma
schinen in Arbeit übergeführt werden.
All die aufgeführten Energietransformationen sind
nun aber für die Muskelmaschine so gut wie ausge
schlossen. Eine thermodynamische Maschine kann
der Muskel nicht sein, weil er auf annähernd kon
stanter Temperatur, nämlich auf Körpertemperatur,
gehalten wird. Ein Elektromotor ist der Muskel er
sichtlicherweise ebensowenig, und eine Verwandlung
von Volumenergie in Arbeit ist auch ausgeschlossen,
da der Muskel im kontrahierten Zustand dasselbe
Volum hat wie im schlaffen.
Baur, Chemische Kosmographie.
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