Full text: Chemische Kosmographie

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zersetzt und wieder erzeugt, durch die sich also ein 
Strom von Energie hindurchergiefst. Sie erhält sich 
ihrer Form nach, indem sie ein stationäres Gleich 
gewicht darstellt zwischen Zunahme und Schwund 
oder Assimilierung A und Dissimilierung D. Dieses 
Gleichgewicht heifse das autonome. Weiter nimmt 
Hering an, dafs durch hinzutretende äufsere Bedin 
gungen oder Reize, entweder die D oder die A ein 
seitig vermehrt werden solle. Hierdurch wird dann 
das autonome Gleichgewicht gestört und die Substanz 
kommt in einen gereizten Zustand. 1 ) Nun nimmt 
Hering weiter an, und das ist der springende Punkt, 
dais durch den D-Reiz, der eine vermehrte D ver- 
anlafst, die Disposition zur D abnimmt und die 
Disposition zur A zunimmt. Das Umgekehrte 
findet infolge eines A-Reizes statt: es wächst die A, 
und es soll sich darauf die A-Disposition vermindern 
und die jD-D isposition steigern. 
Man sieht nun leicht, dafs eine Substanz, welche 
diesen Voraussetzungen gehorcht, die Eigenschaft der 
automatischen Steuerung ihres stationären Gleichge 
wichts gewinnt. Wirkt nämlich ein Z)-Reiz immer 
weiter, so nimmt bei verminderter D -Disposition die 
autonome B mehr und mehr ab, während die auto 
nome A wächst, und das Ergebnis dieser Selbst 
*) Die Reizbarkeit ist keine vitale Grundeigenschaft. Denn 
alle Körper sind reizbar, auch die unorganischen. Z. B. Patronen, 
Magnetnadeln, elastische Federn, Quecksilbertropfen.
	        
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