oder Tröpfchen. Unter allen irdischen Stoffen ver
dampft die Kohle am schwersten. Man wird also
gleich an sie denken als nächstliegendes Material für
die Tröpfchen oder Fäden der Photosphäre. Nun ist
die Temperatur der Kondensation eines Dampfes ab
hängig von seinem Dampfdruck. Wasser z. B. kon
densiert sich bei 0°C. unter einem Wasserdampf druck
von 4 mm ITg, bei 100° C. unter einem Druck von
760 mm Hg. Für die Kohle haben wir schon an
gemerkt, dafs ihr Dampfdruck bei etwa 4200° abs. in
der Nähe von 1 Atm. liegt. Von da bis 5900° ist
noch ein weites Intervall. Um Kondensation ihres
Dampfes bei dieser Temperatur zu bewirken, wäre
also ein aufserordentlicli hoher Kohlendampfdruck
nötig. Man darf wohl annehmen, dafs die Kohle
sich unter diesem hohen Druck flüssig kondensieren
würde, im Gegensatz zu ihrem Verhalten bei niederen
Drucken, wo sie bekanntlich, ohne zu schmelzen, ver
dampft. Man sieht sich nun vor dem Dilemma, ent
weder in der verhältnismäfsig oberflächlichen Gegend
der Photosphäre eine ungeheure Kohlendampftension
anzunehmen oder zu denken, dafs die Tröpfchen der
Photosphärenwolken aus einer uns unbekannten Sub
stanz bestehen, die noch höher siedet als Kohle. In
dessen gibt es eine Möglichkeit, die gestattete, mit
wesentlich geringeren Tensionen des Kohlendampfes
auszukommen. Es ist bekannt, dafs viele Gase, z. B.
Salzsäure, an der Luft rauchen. Dies beruht darauf,