Dritte Vorlesung.
Wir verlassen nun die Sonne und wenden unser
Spektroskop auf die Sterne, um zu sehen, ob diese
auch dieselbe chemische Zusammensetzung haben wie
der Erdkörper. Dies ist wirklich der Fall. Und da
die chemische Zusammensetzung maisgebend ist für
die Gestaltungen, welche die Weltkörper in ihrer Natur
geschichte durchlaufen, so dürfen wir annehmen, dafs
allenthalben im Weltraum unter geeigneten Bestrah
lungsverhältnissen Planeten kreisen mögen, deren
Antlitz mit dem der Erde im wesentlichen überein
stimmt.
Die genauere Betrachtung lehrt, dafs es nament
lich die gelben Sterne sind, wie Capelia, Arcturus,
Pollux etc., deren Spektra mit dem der Sonne die
gröfste Ähnlichkeit besitzen und deren chemischer
und physikalischer Zustand ihr demgemäfs sehr ähn
lich sein mufs. Die weifsen Sterne, wie Sirius und
Wega, und die roten, wie a-Arionis und a-Herculis
weichen dagegen nach zwei Seiten hin von dem
Sonnenspektrum ab. Die ersteren zeigen in ihrem
Spektrum vorwiegend die vier Linien des Wasserstoffs,