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daneben noch untergeordnet He, Na, Mg, Ca, Fe. Die
Wasserstofflinien sind sehr breit, was nach spektro
skopischen Erfahrungen darauf hindeutet, dafs die
Dicke der Wasserstoffatmosphäre eine sehr mächtige
sein mufs. Einige der weifsen Sterne, z. B. y-Cassio-
pecae, geben eigentümlicherweise das helle Wasser
stoffspektrum, so dafs es den Anschein hat, als strahle
deren Atmosphäre mehr als der Kern dieser Sterne.
Das Licht der weifsen Sterne, welches starke blaue
und violette Strahlen enthält, läfst natürlich auf eine
höhere Temperatur als die der Sonne schliefsen, und
damit steht die Einfachheit der Absorptionslinien
auch im Einklang. Denn auch die Sonne würde fast
blofs die Wasserstofflinien liefern, wenn die umkehrende
Schicht ihrer Atmosphäre heifser wäre. Absorption
würde dann nämlich erst in den höheren Schichten
der ('hromosphäre eintreten, welche, wie wir erwähnten,
hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium besteht.
Den gegenteiligen Anblick bietet das Spektrum
der roten Sterne. Ihre Metallabsorptionslinien sind
noch zahlreicher und kräftiger als im Sonnenspektrum.
Sie sehen ähnlich aus wie die der Sonnenflecken.
Aufserdem bemerkt man bei einigen der roten Sterne,
z. B. bei ß-Herculis, ein ausgesprochenes Bandenspek
trum, wie solche für chemische Verbindungen charak
teristisch sind. Unter einem Bandenspektrum versteht
man Spektren von feinen Linien, die gruppenweise
dicht zusammentehen, so dafs die Gruppen bei