Full text: Chemische Kosmographie

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in allen möglichen Mischungen auf, vielmehr enthalten 
die Alkalimagmen die meiste Kieselsäure und die 
Magnesiamagmen die wenigste, während die sauersten 
Glieder der Kalkmagmen nicht so sauer sind wie die 
sauersten Alkalimagmen, und die basischsten nicht so 
basisch wie die letzten Magnesiamagmen. Dies spricht 
dafür, dafs die glutflüssige Schlackenkruste der Erde 
nicht eine einzige flüssige Schicht bildete, sondern 
dafs deren mehrere übereinander schwammen. Dies 
würde heifsen, dafs die Silikatschmelzen nicht alle voll 
kommen, nämlich in jedem Verhältnis, miteinander 
mischbar sind, wie Wasser und Alkohol, sondern nur 
teilweise, wie Wasser und Phenol oder wie Zink und 
Blei. Man hätte sich dann die leichte Alkalisilikat 
schmelze, aus denen später hauptsächlich die Ortho 
klasgesteine, wie z. B. der Granit, sich bildeten, oben, 
die schwere basische Magnesiasilikatschmelze unten 
und die Kalkmagmen, aus denen später namentlich 
die Plagioklasgesteine hervorgingen, in der Mitte 
schwimmend zu denken. 
Die Mischbarkeit unvollständig mischbarer Flüssig 
keiten ist von der Temperatur abhängig, so dafs man 
damit rechnen mufs, dafs eine zusammengesetzte Sili 
katschmelze gerade bei der Abkühlung, noch vor oder 
erst während der beginnenden Erstarrung, sich in 
zwei, übereinander schwimmende, Magmen scheidet. 
Versuche darüber wären sehr wünschenswert, sind 
aber schwierig durchzuführen, da die natürlichen Ge-
	        
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