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Fumarolen der erstarrenden vulkanischen Laven und
die enormen Dampfentwicklungen und Gasausströmun
gen, welche den vulkanischen Eruptionen vorhergehen.
Erstarrt nun ein solches wässeriges Magma in der
Tiefe an Orten, wo der Druck einige hundert Atmo
sphären beträgt, so bleibt nach seiner Erstarrung eine
wässerige Mutterlauge übrig. Dringt aber das wässe
rige Magma in Spalten in die Höhe und gelangt so
an Orte niedrigen Druckes, so entweicht das Wasser
als Dampf, als Fumarole, aus dem Magma, und dann
kristallisieren die Silikate ohne Zurücklassung einer
Mutterlauge. Mit diesem Unterschied stehen nun mehr
fache petrographische und mineralische Unterschiede
der Tiefen- und Ergufsgesteine im Zusammenhang.
So enthalten die Syenite, Diorite und Gabbros Horn
blende, welche wasserhaltig ist, während die ent
sprechenden Ergufsgesteine, Andesite, Diabase, Mela-
phyre an ihrer Stelle den wasserfreien Augit führen.
Ebenso stellt es mit den Glimmern. Sie fehlen den
Ergufsgesteinen und können aus trockenen Schmelzen
nicht erhalten werden.
Der Ilaupteinflufs des Wassergehaltes des Magmas
besteht aber in einer Verschiebung der Beständigkeits
grenzen der auskristallisierenden Silikate. Dies wollen
wir an der Assoziation Quarz-Orthoklas, welche im
Granit vorliegt, näher erläutern. 1 )
x ) Baur, Zeitschr. phys. Chem. 42, 567.