mineralischen Bestandteilen wir Quarz, Glimmer, Feld
spate und eine lange Reihe von Aluminiumsilikaten
antreffen, auf die einzugehen hier keinen Zweck hätte.
Mehr interessiert uns die Frage, wie überhitztes
Wasser, das soeben die Hauptmenge seiner gelösten
Silikate durch Kristallisation verloren hat, nun doch
wieder Silikatsubstanz auflösen kann, ohne von neuem
auf höhere Temperatur erhitzt zu werden. Nun wohl,
der Tonschiefer wird auch nicht völlig aufgelöst; aber
er wird unter dem Einflufs des überhitzten Wassers
umkristallisiert. Dies hängt damit zusammen, dafs
die entstehenden Minerale, z. B. Plagioklase, in dem
überhitzten Wasser weniger löslich sind als die
hydratisierten, erdigen Stoffe, aus denen der Ton
schiefer besteht. Das Wasser, nachdem es sich mit
diesen Stoffen gesättigt hat, erweist sich als über
sättigt an Quarz, Feldspat u. s. w., und diese Stoffe
werden daher auskristallisieren. Die Sache liegt so,
dafs in Gegenwart des überhitzten Wassers die Stoffe
des Tonschiefers, als die löslicheren, unbeständig
sind gegenüber den kontaktmetamorphen Mineralen.
Ebenso verwandelt sich ja amorpher Schwefel, wenn,
man ihn, mit Schwefelkohlenstoff befeuchtet, stehen
läfst, in den beständigeren und unlöslicheren rhom
bischen Schwefel. Es vollzieht sich also die Kontakt
metamorphose durch eine stetige Aufeinanderfolge
von Lösung und Kristallisation, bei der das ursprüng
liche Gefüge des Gesteins noch teilweise erhalten