Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

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Seitenwänden etwas absteht, so dass eine Luftschichte dazwischen 
bleibt. Die Luft ist nämlich im stagnirenden Zustande, wie es 
hier der Fall ist, ein sehr schlechter Wärmeleiter, und nimmt 
die Erdwärme viel langsamer auf, als das Eis, wenn dieses un 
mittelbar mit dem Boden und mit den Wänden des Kellers in 
Berührung wäre. Es wird dadurch an Eis gespart, die Luft im 
Keller kühler erhalten, so wie die Dauer der Eiskühlung wegen 
Verzögerung seines Schmelzens verlängert. 
Wenn man wässerige Flüssigkeiten gefrieren lässt, die ge 
wisse andere Stoffe, als: Zucker, Malzextract, Alkohol, Salze, in 
der Mischung oder Auflösung enthalten, gehört dazu immer eine 
Temperatur, die bedeutend unter dem Frostpuncte des Wassers 
liegt, und dann gefriert aus denselben bloss ein Theil des Wassers, 
es bleibt eine concentrirtere Auflösung derselben Stoffe im flüs 
sigen Zustande zurück, die zum theilweisen Gefrieren des Wassers 
wieder eine noch viel niedrigere Temperatur bedürfen würde. 
Auf dieses Verhalten basirt sich eine Methode, Wein, Bier, Essig 
zu concentriren, die Eisgradirung und dgl. Da aber das ent 
standene zellige Eis immer einen Theil der Flüssigkeit selbst 
einschliesst, so ist ein solches Verfahren nur da mit Vortheil 
anwendbar, wo der Antheil der Flüssigkeit, welcher dadurch ver 
loren geht, keinen besondern Werth besitzt, wie dies z. B. bei 
der Gewinnung des Kochsalzes aus dem Meerwasser durch die 
Eisgradirung der Fall ist. 
Uebrigens bedarf es wohl kaum der Erwähnung, dass bei 
allen Anwendungen des Dampfes zu Erhitzungen im Grossen 
und überhaupt bei allen Arten von Erhitzungen Wärmeverluste 
Statt finden, indem die Gefässe einen Theil davon aufnehmen, 
ein anderer Theil derselben an die umgebende atmosphärische 
Luft abgeleitet wird &c. Deshalb stimmt in solchen Fällen das 
Resultat der Rechnung niemals mit dem der Erfahrung überein; 
der Wärmeaufwand ist immer grösser. Es gibt zwar Anhalts- 
puncte, nach welchen man diese Verluste beiläufig in Anschlag 
bringen und berechnen kann; indessen ist es besser, hier der 
Erfahrung zu vertrauen und den stattfindenden Wärmeverlust 
oder den deshalb erforderlichen Mehraufwand an Wärme durch 
einen Antheil des berechneten in einer Anzahl Procenten von 
diesem, z. B. 25 bis 30 pCt. desselben, auszudrücken. Die An 
wendung davon wird später Vorkommen.
	        
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