Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

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Der Kohlenstoff. 
Der reine Kohlenstoff, Carbon — C, kommt in der Gährungs- 
chemie ebenfalls nicht in Betracht; er macht aber einen Bestand 
theil aller in der Gährungschemie verwerdeten Materialien (mit 
Ausnahme des Wassers) und der erzeugten Producte aus. Beim 
Keimen der Getreidearten, beim Maischen und Gähren geht der 
Kohlenstoff neue Verbindungen in andern Quantitäts-Verhältnissen 
ein, als die sind, in welchen er in den verarbeiteten Materialien 
enthalten war; bei der Gährung verbindet sich ein Theil des 
selben mit Sauerstoff zu Kohlensäure, und diese entweicht in 
Gasform unter Aufschäumen der gährenden Flüssigkeit. 
Der Kohlenstoff' macht auch einen Hauptbestandteil der 
verwendeten Brennstoffe aus. 
Das •Atomengewicht des Kohlenstoffes = 7.50U 1 fi. Koh 
lenstoff' entwickelt bei seiner vollkommenen Verbrennung zu 
Kohlensäure 7800 Wärme-Einheiten. 
Der Stickstoff. 
Der Stickstoff, Nitrogen — N, macht in Gasform einen Be 
standteil der atmosphärischen Luft aus; im starren Zustande 
findet er sich in mehren von dem Zymoteclmiker bearbeiteten 
Pflanzenbildungsteilen, als: im Kleber, Eiweiss, Mucin, Glutin, 
Diastas; er findet sich in mehren Gährungsproducteu, als: in 
der Hefe, im Ammoniak. Seine Gegenwart in der atmosphäri 
schen Luft hat keinen unmittelbaren Einfluss auf die Processe in 
der Gährungschemie. 
In mehren stickstoffhaltigen nähern Pfianzenbildungstheilen 
enthalten, die sich in den vom Zymoteclmiker verarbeiteten 
Substanzen befinden, nimmt er au allen Zersetzungen und Ver 
bindungen, welche bei den Keimlings-, Zuckerbildungs- und Gäh- 
rungs-Processen vor sich gehen, unmittelbaren Anteil; er geht 
dabei in die Mischung einiger der neu gebildeten Producte ein. 
Diese stickstoffhaltigen Pfianzenbildungstheile zeichnen sich vor 
den andern stickstofffreien dadurch aus, dass sie viel leichter 
und schneller in Selbstzersetzung, in Fäulniss — übergehen. Es
	        
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