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det. Auch Knochenkohle kann man zur Bereitung dieser Phos-
phorsäure anwenden, jedoch enthält sie weniger phosphorsauren
Kalk, und der zurückbleibende Gyps enthält Kohle, die sein
Volumen sehr vergrössert und die Absonderung der Flüssigkeit
erschwert. Der schwarze Rückstand ist dann zur Erzeugung von
Lederglanzwichse sehr geeignet.
Die erzeugte Phosphorsäure enthält in beiden Fällen etwas
phosphorsauren Kalk und Gyps aufgelöst.
Da die Knochenkohle nach dem Calciniren circa 90 pCt.
Knochenasche liefert, so ist zur Zersetzung derselben auch ein
Quantum von 90 pCt. der vorstehenden Schwefelsäure-Menge
genügend.
Der dabei als Nebenproduct erhaltene Gyps ist ein vorzüg
licher Dunggyps.
Die atmosphärische Luft.
Die atmosphärische Luft, welche unsern Erdball umgibt, in
welcher wir athmen und leben, ist auch dasjenige Gas, in wel
chem alle bei der Ausübung der Gährungsgewerbe vorkommen
den Processe vorgenommen werden, welches daher mit allen in
diesen verwendeten Materialien und daraus erzeugten Zwischen-
und Hauptproducten in unmittelbare Berührung kommt. Ihr Ein
fluss auf diese Materialien, auf die vorgehenden Processe und
auf die erzeugten Producte ist daher unverkennbar und für den
Zymotechniker von grosser Wichtigkeit.
Die atmosphärische Luft ist farblos; nur in grossem Mas
sen erscheint sie uns blau; sie ist im reinen Zustande ohne Ge
schmack und ohne Geruch; sie ist elastisch und etwa 772mal
leichter als Wasser. Ein Cubikfuss derselben wägt 563.3 W.
Gran oder nahe 4 W. Pfund.
Zur Vergleichung mit den gleichen Eigenschaften anderer
Gasarten nimmt man ihre specifische Schwere (bei 0° R. Temp.),
ihre strahlenbrechende Kraft und ihre Wärme-Capacität = 1.000 an.
Der Hauptsache nach besteht die atmosphärische Luft aus
Stickgas und Sauerstoffgas. Sie enthält davon
in 100 Raumtheilen: 79 Stickgas und ) ^
21 Sauerstoffgas j