ich sie doch nicht für ausreichend, um, auf eigene Arbeiten ge
stützt, eine Anleitung hierzu und eine Begründung derselben
geben zu können. Auch ist der Essigbildungsprocess kein ei
gentlicher Gährungsprocess, und merkwürdigerweise mehr als
alle Zweige der Gährungschemie gegenwärtig am besten wissen
schaftlich begründet und praktisch bearbeitet. Deshalb bleibt
die Essigfabrikation aus vorliegendem Buche ausgeschlossen.
Auch in den hier behandelten Zweigen der Gährungschemie
konnte ich selbst noch nicht Alles prüfen und untersuchen. Ich
habe aber nur aufgenommen von Gelehrten, deren Name mir
Bürge für die Richtigkeit ihrer Arbeiten schien, und diese Namen
genannt, um die Quelle anzugeben, aus der ich in Ermangelung
eigener Versuche schöpfen musste.
Nur von neuen und weniger bekannten Geräthen und Vor
richtungen sind die erforderlichen Zeichnungen dem Werke bei
gegeben, wobei vorausgesetzt wird, dass die Construction der
gewöhnlicheren Geräthe &c. bekannt sei.
Bei der Bearbeitung des vorliegenden Werkes habe ich
nicht nur den österreichischen Kaiserstaat im Auge gehabt, son
dern man wird auch alle Verhältnisse so angegeben
finden, dass sie sehr leicht auf die in jedem Lande
gebräuchlichen übertragen werden können. Ich habe
nämlich alle Verhältnisse und Zahlenangaben auf die allgemein
verständlichen Procente des absoluten Gewichtes reducirt, deren
Berechnung Jedem geläufig ist.
Die Behandlung des Gegenstandes betreffend, so glaubte
ich, denselben erst aus einem allgemeinen Gesichtspuncte auf
fassen zu sollen, ehe ich zur speciellen Betrachtung desselben
überging, und daher habe ich vorerst von dem Processe der
geistigen Gährung im Allgemeinen, und hierauf von der Anwen
dung der hier gegebenen Regeln und aufgestellten Grundsätze
auf die Weinbereitung, auf die Bierbrauerei und Branntwein
brennerei gehandelt. Die Erzeugung YonHefe als Nebenproduct
bei diesen Processen konnte nicht übergangen werden. Dagegen