Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

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seine Operationen und Processe basiren und in welchen sie Zu 
sammenflüssen ; daher ist eine genaue Kenntniss der Eigenschaf 
ten und des Verhaltens der verschiedenen, in den Gährungsge- 
werben verwendeten Zuckerarten für ihn durchaus nothwendig. 
Man unterscheidet zweierlei Arten von Zucker, nämlich sol 
chen, welcher der Zersetzung in Alkohol und Kohlensäure durch 
die geistige Gährung fähig, und Zucker, welcher derselben nicht 
fähig ist. Der Zymotechniker hat es nur mit dem erstem zu 
thun, da nur dieser seinen Zwecken dienstbar ist. Er wird ab- 
getheilt in: 
a ) kristallisirbaren Zucker, 
b) krümeligen „ 
c) Fruchtzucker. 
d) Schleimzucker. 
Alle diese Arten Zucker kommen darin mit einander über 
ein, dass sie süss schmecken, in Wasser und Weingeist mehr 
oder weniger löslich sind, und dass sie im Wasser gelöst wohl 
nicht für sich allein, aber nach Zusatz von Hefe in die geistige 
Gährung übergehen und dabei eine der zersetzten Zuckermenge 
proportionale Quantität Alkohol und Kohlensäure liefern. 
Alkalien verändern den Geschmack des Zuckers in bitter, 
und Säuren stellen durch Neutralisation des Alkali den ursprüng 
lichen süssen Geschmack desselben grösstentheils wieder her. 
Salpetersäure verwandelt ihn in Oxalsäure; mit verdünnten Säu 
ren erhitzt wird er zersetzt und allmählig in Humussäure ver 
wandelt. Bei der Erhitzung schmilzt er, zersetzt sich endlich, 
gibt dabei einen eigenen, nicht unangenehmen Geruch und ver 
brennt. Bei der Verkohlung gibt er die gewöhnlichen Producte 
stickstofffreier Körper und hinterlässt eine glänzende, poröse 
Kohle. 
Ad a) Der gemeine Zucker. 
Der gemeine kristallisirbare Zucker ist starr, weiss, und 
wird im Grossen gewöhnlich in zweierlei Formen dargestellt, näm 
lich im regelmässig kristallisirten Zustande (Kandiszucker) und 
im gestört kristallisirten Zustande (Zucker in Broden). Er ist 
hart; zwei Stücke an einander gerieben, zeigen im Finstern eine 
eigene Phosphorescenz; seine specifische Schwere ist nach Ger- 
lach = 1.5813. Er ist geruchlos; unter allen Zuckerarten ist er
	        
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