Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

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welche die Fähigkeit besitzt, eine reine Zuckcrlösung wieder in 
die geistige Gährung zu versetzen. 
Eingedickten Traubensaft oder Traubensirup verwendet man 
zur Aufbesserung schwachen Mostes. 
Der Honigzucker wird, so wie er im Honig enthalten ist, 
in mit Wasser verdünntem Zustande der Gährung unterworfen, 
dazu mithin ebenfalls nicht im reinen Zustande aus demselben 
abgeschieden. 
Der Stärkmehlzucker aus Stärkmehl mittelst Schwefelsäure 
bereitet, wird im gereinigten Zustande nur zur Aufbesserung von 
saurem oder schwachem Weinmost (Weintraubensaft) angewen 
det, sonst als Stärkesirup verbraucht, in welchem neben dem 
Zucker noch mehr oder weniger Stärkmehl-Gummi enthalten ist. 
Er consumirt oder zersetzt einen Antheil der zur Erregung der 
Gährung zugesetzten Hefe, und dies ist eine der Ursachen, 
wegen welcher aus solchem Sirup im Grossen nicht wohl Bier 
erzeugt werden kann. 
Neuerer Zeit ist es Anthon gelungen, den Stärkmehlzucker 
in einem körnig kristallinischen Zustande ähnlich dem gemei 
nen Zucker in Broden darzustellen. Er verwendet dazu den 
durch Pressen gereinigten starren Stärkmehlzucker. Da nun zu 
dieser Kristallisation keine weitere Reinigung desselben mehr 
vorgenommen, sondern nur eine Formänderung bewirkt wird, so 
ist auch die unmittelbare Verwendung des durch Pressen gerei 
nigten Stärkmehlzuckers zur Aufbesserung der Weine vollkommen 
genügend. 
Der Stärkmehlzucker aus Stärkniehl mittelst Kleber und 
Diastas (Gerstenmalz) bereitet, hat im reinen Zustande die Ei 
genschaften des mittelst Schwefelsäure erzeugten. 
Im Grossen wird er aber nie rein und isolirt, sondern 
immer in einer mehr oder minder concentrirten Auflösung, worin 
nebst Gummi noch andere hefebildende Bestandtheile enthalten 
sind, wie in den Bierwürzen und Branntweinmaischen, erzeugt 
und verwendet. 
Dieser Zucker wird in grösserer Menge gebildet beim Kei 
men und Malzen der Getreidesamen; in grösster Menge wird er 
erzeugt bei dem Maischprocesse, und er findet sich daher vor 
züglich in den Würzen der Bierbrauer und in den Maischen der
	        
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