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2) Eine gewisse mittlere Temperatur der Flüssigkeit über
clem Gefrierpuncte, deren äusserste Gränzen 4 bis 25° R. sein
dürften. — Bei niedrigerer Temperatur geht die Gährung zu
langsam vor sich, das Gefrieren der Flüssigkeit hindert sie ganz.
Bei höherer Temperatur entstehen neben dem Alko
hol theilweise andere Producte, es wird zu viel des ge
bildeten Alkohols verflüchtigt und mehr Gelegenheit zum theil-
weisen Uebergang desselben in Essigsäure geboten, wenn die
atmosphärische Luft damit in Berührung ist.
Für die Gährung reinen Zuckers scheint die beste Gäh-
rungstemperatur zwischen 10 bis 20° R. zu liegen. Unter übrigens
gleichen Umständen steht die Schnelligkeit des Ghärungsverlaufes
innerhalb jener Grenzen mit dem Temperatursgrade im Verhält
nisse, so dass er durch Erwärmung beschleunigt und durch Er
kältung verzögert werden kann.
3) Die Gegenwart eines die Gährung erregenden Mittels,
Ferments oder von Hefe, und deren vollkommene Vertheilung
in der Flüssigkeit. — Reine Zuckerlösungen kommen von selbst
nicht in Gährung, man muss sie erst durch Zusatz eines die
Gährung erregenden Mittels — der Hefe — in dieselbe verset
zen. In diesem Falle geht die Gährung auch bei Ausschluss der
atmosphärischen Luft vor sich. Andere, natürlich vorkommende
Zuckerlösungen, wie die süssen Pflanzen- und Fruchtsafte, kom
men von selbst in Ghrung, weil sie schon von Natur Bestand-
theile enthalteil, welche in denselben die Gährung zu erregen
im Stande sind; aber sie bedürfen dazu wenigstens anfänglich der
Berührung mit der atmosphärischen Luft, um die
Wirksamkeit des natürlichen Ferments anzufachen oder die Gäh
rung gewissermassen ins Leben zu rufen.
Schröder und v. Dusch haben bei ihren Versuchen ge
funden, dass zuckerhaltige Flüssigkeiten, welche selbstgährungs-
fähig sind, nicht in Gährung kommen, wenn man blos solche
Luft hinzutreten lässt, welche vorher durch eine Schicht Baum
wolle filtrirt worden ist.
Dr. Schwann hat durch Versuche nachgewiesen, dass eine
frisch abgekochte, vorher gährungsfähige Flüssigkeit nicht in die
geistige Gährung übergeht, wenn man nur solche Luft zutreten
lässt, die vorher ausgeglüht worden ist.
Die Vertheilung und hinreichende Berührung der zucker-