Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

143 
die anfängliche Berührung mit der atmosphärischen Luft trübe 
(sie bricht sich) oder sie wird künstlich absichtlich getrübt, in 
dem man ihr Ferment oder Hefe zur Erregung der Gährung 
beimengt, es in dieselbe einrührt. 
b ) Es entsteht bald eine Bewegung in der Flüssigkeit. 
c ) Kohlensaures Gas entwickelt sich aus derselben mit 
Gebrause, nachdem die zuerst gebildete Portion desselben in der 
Flüssigkeit absorbirt blieb. 
d) Es wird, bedingt durch die Entwickelung des kohlen 
sauren Gases, an der Oberfläche der gährendcn Flüssigkeit eine 
weisse Schaumdecke gebildet, welche nach Verschiedenheit der 
gährenden Flüssigkeit ein verschiedenes Verhalten zeigt. 
e) Die gährende Flüssigkeit nimmt einen alkoholigen Ge 
ruch und Geschmack an. 
/) die Bewegung in der Flüssigkeit lässt endlich nach. 
g) Die Flüssigkeit klärt sich, durch Absetzen der darin 
schwebenden unlöslichen Theilchen. 
h ) Diese Erscheinungen nehmen je nach der Temperatur der 
gährenden Flüssigkeit einen mehr oder weniger raschen Verlauf, 
und sind meistens in wenigen Tagen beendiget. Es wird dadurch 
der ganze oder wenigstens der grösste Theil des Zuckers in 
der Flüssigkeit zersetzt. 
Im ersteren Falle ist die Gährung beendiget; in zweiten 
Falle schreitet sie hierauf bis zur vollständigen Zersetzung des 
Zuckers noch langsam fort. 
In diesem zweiten Falle nennt man den ersten Theil der 
Gährung, durch welche der grössere Antheil Zucker zersetzt 
wird, die Haupt gährung, und den zweiten Theil derselben 
die stille oder Nachgährung, wobei der Alkoholgehalt der 
Flüssigkeit in gleichem Maasse zunimmt. 
Zur Beobachtung der vorstehenden Erscheinungen gehört 
die Ausführung des Gährungsversuches in Glasgefässen mit durch 
sichtigen Wänden. 
In Gährgefässen mit undurchsichtigen Wänden lassen sich 
nur die äusseren Gährungserscheinungen beobachten, welche an 
der Oberfläche der Flüssigkeit stattfinden.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.