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Schon vorne wurde erwähnt, dass Pasteur unter den Pro-
ducten der geistigen Gährung des Zuckers auch Bernstein
säure (Y a °/ 0 ) und Glycerin (circa 3°/ 0 ) vom Gewichte des
Zuckers gefunden hat (1858); aber schon C. Schmidt in Dor
pat erhielt (1847) aus dem Rückstände von der Vergährung von
2 Kilogrammen Rohrzucker mit Bierhefe 8 Gramme bernstein
sauren Kalk, und aus dem Rückstände von 5 Litres Wein (Haut-
Sauternes) 4 Gramme desselben Salzes.
Dr. Schmidt fand ferner, dass die Hefenzellen bei der
Gährung reinen Zuckers eine Vermehrung bis um 50°/ 0 des Ge
wichtes der gebrauchten wasserfreien Hefe erleiden, was beweiset,
dass eine Neubildung derselben in der gährenden Flüssigkeit vor
sich gegangen war. (Liebigs Annalen der Chemie 1863. Bd.
126. S. 126.)
Der Process der geistigen Gährung ist demnach viel com-
plicirter, als man bisher anzunehmen pflegte.
Die Menge der gebildeten Milchsäure wurde noch niemals
genau bestimmt. Pasteur negirt ihre Bildung bei diesem
Processe.
Endlich entsteht bei der Gährung aller Zuckerarten Zell
stoff, welcher die Hefenzellen bildet und frei von Stickstoff ist.
Er musste demnach ebenfalls aus Zucker entstanden sein, weil
bei der Gährung reiner Zuckerarten nur dieser als stickstoff
freier Körper vorhanden war.
Wenn wir nun unter der Rubrik „M i 1 c h s ä u r e“ alle Neben-
producte zusammenfassen, welche bei der Gährung des gemeinen
Zuckers neben Alkohol und Kohlensäure entstehen, so würde
sich der Process der Zersetzung des Zuckers durch die geistige
Gährung nach folgendem Schema erklären lassen.
10 (C, a H,, 0,,) + 10 HO = 19 (C 4 H ü 0 3 ) + 38 C0 3 + C 6 H 6 0 6
Zucker Wasser Alkohol Köhlens. Milchs.
10 ( 213.75) + 10 ( 11.25) = 19 (57.5) + 38 (27.5) + 112.5
2137. 5 + 112. 5 = 1092.5 -f 1045.0 -f 112.5
2250 = 2250.
100 + 5.263 = 51.111 + 48.889 -f 5.263
100 . 000 .
Hierbei erscheint die Menge des gebildeten Alkohols und