dennoch stärker, als gut vergohrene Biere aus stärkern Würzen,
weil erstere relativ weniger Wasser enthalten.
Damit im Einklänge ist auch der gemeine Volksglaube von
dem Gebrauche der gewöhnlichen Bierwage zur Beurtheilung der
Qualität der Biere; er ist ein Trugbild.
Bios der einzige Umstand, dass die in der zuckerhaltigen
Flüssigkeit gelöst enthaltene gährungsfähige Substanz (der Zucker)
durch die Gährung zersetzt wird, fast die Hälfte derselben in
Form von Kohlensäure aus der Flüssigkeit austritt und nur nahe
die andere Hälfte in Form von Alkohol in derselben verbleibt,
ist Ursache dieses relativ zunehmenden Wassergehaltes der ge-
gohrenen Flüssigkeit; die aufgelöste Substanz in derselben wird
dadurch nämlich bedeutend verringert.
Beziehungen der Attenuations-Gesetze zur Theorie des Gähr-
processes.
In diesem Anbetrachte sind vorzüglich folgende Umstände
hervorzuheben und zwar:
1) Dass bei der Gährung solcher zuckerhaltiger Flüssig
keiten, welche neu gebildete Hefe ausscheiden, zu Anfang der
Gährung, wo noch keine Hefenbildung und Hefenauscheidung Statt
gefunden hat, der Attenuations-Quotient kleiner ist, als sich beide
stellen in jener Gährungsperiode, wo bereits Hefenbildung und
Ausscheidung derselben eingetreten ist. In diesem Zeitpuncte
wird die Attenuations-Differenz und damit auch der Attenuations-
Quotient verhältnissmässig grösser, daher der letztere erst von
dieser Gährungsperiode an eine gewisse Beständigkeit zeigt. Aus
dieser Erfahrung geht hervor, dass, wie bereits früher bemerkt
worden, die Zersetzung des Zuckers im Anfänge der Gährung vor
sich geht ohne Bildung und Ausscheidung von Hefe, und dass
diese einer spätem Gährungsperiode angehört, mithin die An
sicht, als finde Hefenbildung gleichzeitig mit der Zersetzung des
Zuckers Statt, für den Anfang und bis etwa zur Hälfte der Ver-
gährung unbegründet ist. Dieser Umstand wird bei Aufstellung ei
ner richtigen Theorie des Processes der geistigen Gährung Be
rücksichtigung finden müssen.
2) Ferner muss bei der Aufstellung einer richtigen Theorie