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inehle durch Auskneten in einem Tuche mit Wasser, bis dasselbe
nicht mehr milchig abfloss, dargestellt und als näherer Pflanzen-
bildungstheil beschrieben. Taddei zerlegte ihn mittelst Wein
geist in zwei verschiedene Körper, wovon er den einen im Wein
geist unlöslichen Zymom, den anderen im Weingeist löslich
Gliadin nannte.
Berzelius zeigte, dass das Zymom sich wie verhärtetes
Pfianzeneiweiss verhalte, dass das Gliadin aber nebst Pflan
ze« 1 e im (Glutin) noch eine eigene, weisse, schleimige Substanz ent
halte. welche S au ssure näher untersucht und Mucin genannt hat.
Der aus dem Weizenmehle frisch bereitete Kleber ist ein
Hydrat und enthält circa 37 pCt. Wasser; er ist graugelb, sehr
zähe, klebrig, sich anhängend, elastisch, geschmack- und geruch
los, lässt sich in Fäden ziehen. Getrocknet ist er gelbgrau bis
bräunlichgrau, durchscheinend, hart, spröde, von muschligem
Bruch; er erweicht im kalten Wasser und wird wieder zu
Hydrat.
Kaltes Wasser löst davon wenig auf, wird dadurch schäu
mend, und gibt nun mit Gallustinctur und mit mehren Metall
salzen Niederschläge. Im kochenden Wasser verliert er an Zä
higkeit, wird minder leimend und fester; bei der trockenen De
stillation liefert er azothaltige Producte; er verbrennt mit Horn
geruch. Salpetersäure und Schwefelsäure zersetzen denselben;
Phosphorsäure, Essigsäure und Milchsäure lösen ihn ohne Zer
setzung auf. In Aetzlauge ist er besonders in der Wärme leicht
löslich. Unter Wasser längere Zeit belassen, schwillt er auf,
verliert allmählig seinen Zusammenhang, entwickelt Gase und
geht in Fäulniss über.
Der frische, feuchte Kleber fault bei mittlerer Temperatur
leicht, schwillt auf, verbreitet einen sauren, fauligen Geruch,
und nimmt bei einem gewissen Grade der Fäulniss eine beson
dere klebende Beschaffenheit an, daher er in diesem Zustande
als Schusterpapp verwendet wird. Mit Wasser und (Kartoffel-)
Stärkmehl auf 50 bis 60° R. Temperatur erhitzt, verwandelt er
dieses bei längerer Digestion theilweise in Gummi und Zucker.
Von diesem Verhalten des Klebers wird in der Bierbrauerei und
Branntweinbrennerei Anwendung gemacht. Der Kleber enthält
3.7 pCt. eines gelben, fetten, flüssigen, leicht ranzig werdenden
Oels. Nach dem Verbrennen hinterlässt er 1 pCt. Asche.