Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

Benützung kommen, als das auf mechanischem Wege aus den 
Kartoffeln geschiedene Stärkmehl beträgt. 
Das Horde i 11 
oder der Gerstenstoff findet sich blos in dem Meh 1 der Gerste. 
Um es darzustellen, kocht man das Gerstenmehl mit viel Wasser 
und seiht die dünne Flüssigkeit durch Leinwand. Auf dem Seilic- 
tuche bleibt ein gelbgraucs, körniges, sägespäneartiges Pulver, 
welches im Wasser unlöslich ist, sich bei der trockenen Destilla 
tion wie Stärkmehl verhält, und mit Salpetersäure behandelt 
Oxalsäure liefert. Lange hielt man dieses Hordein für einen 
einfachen Pflanzenbildungstheil, bis Braconnet und Gui- 
bourt nachwiesen, dass es blos ein etwas schwieriger trenn 
bares Gemenge von Stärkmehl, IIülsc und etwas Kleber sei, 
beim Mahlen der Gerste gebildet werde und im Mehle ver 
bleibe. In dem mehligen Korn der Gerste findet es sich nicht. 
Beim Keimen der Gerste wird das mehlige Korn aufgelockert, 
von der Hülse mehr abgelöst und diese blosgelegt; daher findet 
man in dem Mehle der gekeimten Gerste (Malz) weniger Ilor- 
dein als in jenem der rohen. Es wurde hier nur deshalb da 
von Erwähnung gemacht, weil dasselbe bei den ältcrn Analysen 
des Gerstenmehls noch unter den Bestandtheilen desselben auf 
gezählt wird. 
Die mineralischen Bestandtlieile der Getreidesamen. 
In den Getreidesamen sind auch mehr oder weniger mine 
ralische Bestandtlieile enthalten, welche, wenn sie im Wasser lös 
lich sind, in die Mischung der daraus bereiteten gegohrencn 
Flüssigkeiten (Bier) übergehen. Bis jetzt hat man keinen Ein 
fluss derselben auf die Beschaffenheit der aus den Getreidearten 
erzeugten Producte nachgewiesen; ihre Menge ist indessen in 
Beziehung auf den Ackerbau nicht ohne Bedeutung. Sprengel, 
welchem wir hierüber ausführliche Untersuchungen verdanken 
(Erdmann’s Journal, Bd. 10., S. 344), erhielt von 100.000 Ge- 
wichtstheilen:
	        
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