Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

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beim Maischprocesse kräftig wirken soll. Solches lang aus 
gewachsenes Roggenmalz (Kornmalz) steht in seiner zucker 
bildenden Wirkung auf Kartoffelstärkmehl dem Gerstenmalz und 
Weizenmalz am nächsten. 
100 & Roggen von sehr guter Qualität geben 68 pCt., von 
mittlerer Qualität 65 pCt., von schlechterer Qualität auch nur 
60 pCt. Extract. 
Zur Auflösung des Roggenstärkmehls aus dem Roggenschrot 
beim Maischprocesse ist eine Temperatur von 52° bis höchstens 
60° R. vollkommen genügend; aber immer erhält man dabei, 
auch wenn eine dem Gewichte des Roggens gleiche Menge Ger 
stenmalz angewendet wird, eine sehr schleimige Würze. 
Vom Roggen, auch Korn genannt, unterscheidet man 
ebenfalls Winter- und Sommer-Roggen 
Nach Ondemans besteht derselbe aus: 
Stärkmehl 56.5 
Dextrin 5.2 
Hülse 7.8 
Eiweissstoffe 10.4 
Fett 1.4 
Unorg. Stoffe 1.8 
Wasser 16.4 
99^5 
Sein Stickstoffgehalt entspricht einem Klebergehalte von 
16 pCt., sein Aschengehalt = 2.4 pCt. 
Er wird meistens zur Branntwein-Erzeugung, seltener zur 
Biererzeugung (Russland, Galizien) verwendet; öfters dient er 
zur Erzeugung von Kunsthefe und besonders zur Erzeugung 
der Presshefe. 
Manchmal wird er gemalzt. Seine specifische Schwere ist 
= 1.310.
	        
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