Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

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Scheuchzer zählt sie zu den Brodfrüchten, und sie wird 
auch einiger Orten (Hanau) als solche verwendet. 
Das daraus gebackene Brod soll aber schwarz, kleistrig 
und schwer verdaulich, nach Anderen auch betäubend sein. 
In Schweden wird letzteres vom Landmanne allgemein 
geglaubt. 
Hühnern ist der Same schädlich; sie werden davon wie 
berauscht — junge Hühner werden davon aufgebläht. 
Für unsere Getreidearten ist sie eines der schädlichsten 
Unkräuter; in nördlichen Gegenden aber, wo unser Getreide 
nicht mehr gut vorkommt, könnte sie mit Nutzen angebaut 
werden. 
Wo sie in grösserer Menge vorkömmt, kann sie zur Er 
zeugung von Branntwein dienen. 
Neuerlich wurde sie wieder dazu empfohlen und ver 
wendet. 
Der Hafer. 
Vom Hafer (Avena) gibt es ebenfalls mehrere Arten, wovon 
der Rispenhafer (Avena sativa) am häufigsten vorkommt. .Er 
enthält weit mehr Hülse als die andern Getreidearten, und lie 
fert von 100 Gewichtstheilen: 66 Gewichtstheile Mehl und 34 
Gewichtstheile Kleie. 
Sein Stärkmehlgehalt ist geringer, als im Weizen und 
Roggen. Nur in seltenem Fällen wird er zum Bierbrauen und 
Branntweinbrennen verwendet und liefert ein sehr moussirendes 
Bier, so wie einen mehr perlenden Branntwein. 
Der Hafer besteht nach Ondemanns aus: 
Stärkmehl . . . 47.0 
Dextrin .... 5.0 
Hülse 14.5 (Zellenstoffe) 
Eiweissstoffe . . 12.1 (Kleber) 
Fett 5.4 
Asche .... 2.8 (nach Krocker 3.5°/ 0 ) 
Wasser .... 14.9 
101.7 
Sein Stickstoffgehalt entspricht 15 pCt. Kleber.
	        
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