Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

Weizen 
68 
bis 
72 pCt. 
Roggen 
63 
» 
67 
Ti 
Gerste . . 
58 
62 
Hafer . . 
40 
44 
Kukuruz . . 
68 
72 
» i 
Reis . . . 
72 
V 
Obwohl in diesen Extracten ein Antheil von den Bestand 
teilen des Klebers enthalten ist, so beträgt dieser doch etwa 
nur y 30 vom Gewichte des Extractes, und müssen demnach Ur 
sachen vorhanden sein oder Umstände bei der obigen Untersu 
chung Statt gefunden haben, welche zur Verkleinerung der An 
zeige des Stärkmehlgehaltes beitrugen, worauf ich vorderhand, 
ohne mich näher darüber auszusprechen, hindeuten will. 
Für den Zymotechniker bleibt immer jene Methode der 
Prüfung der Getreidearten die brauchbarste und am schnellsten 
zum Ziele führende, wobei er ein gewogenes Quantum derselben 
im zerkleinerten Zustande mit dem gleichen Gewichte Gersten 
darrmalz von bekannter Ausgiebigkeit und einer bestimmten 
Menge Wasser kunstmässig einmaischt, die erhaltene klare 
Würze auf ihren Extractgehalt prüft und daraus den absoluten 
Gehalt an wasserfreiem Extract bestimmt. Zieht man davon die 
Menge Extract ab, welche das angewendete Malz für sich allein 
gegeben hätte, so erhält man jene Extractmenge als Best., welche 
das verwendete Quantum des rohen Getreides gegeben hat. Die 
Ausgiebigkeit der Getreidearten zur Bier- und Branntweinerzeu 
gung steht mit der Menge an wasserfreiem Extract, welches sie 
liefern, im geraden Verhältnisse. 
Die Kartoffel n. 
Die Kartoffeln, die Knollen von Solanum tuberosum, ge 
hören gegenwärtig zu dem wichtigsten Materiale nicht nur für 
die Branntweinbrennerei, sondern auch für die Bierbrauerei. In 
land- und staatswirthschaftlicher Beziehung sind sie dazu dem 
Getreide vorzuziehen, weil aus ihnen wegen ihres hohen Ertra 
ges dreimal mehr Bier oder Branntwein erzeugt werden kann, 
als von derselben Acker fläch e. wenn sie mit Getreide 
20*
	        
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