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ner geht er eine Verbindung mit Wasserstoff zu Kohlenwasser
stoff ein.
Der Wasserstoff verbindet sich vorzugsweise mit Sauerstoff
zu Wasser als Endproduct.
Der Stickstoff, der Schwefel, der Phosphor haben vorzüg
lich das Bestreben, sich mit Wasserstoff zu Ammoniak, zu
Schwefel- und Phosphorwasserstoffgas zu verbinden.
Als flüchtige Endproducte der freiwilligen Zersetzung orga
nischer Körper erscheinen demnach vorzugsweise binäre Zusam
mensetzungen: es entstehen Kohlensäure, Wasser, Ammoniak,
Schwefel- und Phosphorwasserstoffgas, je nachdem die Elemente
zu ihrer Bildung in dem sich entmischenden organischen Körper
vorhanden waren. Oft bleibt ein starrer Rückstand, welcher nur
noch die unorganischen Bestandtheile Erden, Metalloxyde und
Salze enthält, die in dem organischen Körper mit enthalten ge
wesen sind.
Die Zwischenproducte sind je nach der Beschaffenheit des
sich zersetzenden Körpers von eben so verschiedener Art, wie:
Zucker, Milchsäure, Alkohol, Hefe, Fuselöl u. dgl.
Diese Selbstentmischung der organischen Körper hat man
nun im Allgemeinen mit Gährung bezeichnet, und es werden
theils nach den wichtigsten Zwischen-, theils nach den Endpro-
ducten, welche dabei entstehen, mehrere Arten davon unter
schieden, als:
Zuckergährung,
Milchsäuregährung,
Alkohol- und Hefengährung,
Ammoniakgährung (Fäulniss) u. s. w.,
wovon mehrere Producte liefern, welche eine verbreitete Anwen
dung besitzen, weshalb jene Gährungen absichtlich vorgenom
men werden, um diese Producte zu erzeugen.
Nimmt der Sauerstoff einen nachweisbaren und wesentlichen
Antheil an der Bildung der neuen Producte, so nennt man die
sen Entmischungs- und zugleich Verbiudungs-Process Verwe
sung. Ein solcher ist die Umwandlung des Alkohols inEssig-
säur e.
Hier haben wir es hauptsächlich nur mit einzelnen dieser
verschiedenen Gährprocesse, nämlich mit dem Processe der gei
stigen Gährung, dann mit der Essigbildung zu thun, und von