und wird von dem, den Kartoffelsaft enthaltenden Wasser nach
Ablassen desselben durch mehrmaliges Aufrühren mit Portionen
frischen Wassers und Sedimentiren des Stärkmehls gereinigt.
Es kann nun in diesem nassen, sedimentirten Zustande verwen
det oder für die Aufbewahrung und Versendung auch getrocknet
werden. Dies geschieht am besten, auf Hürden dünn ausge
breitet, in einer mittelst sogenannter Luftheizung erwärmten
Stube, wobei die feuchte Luft aus derselben ununterbrochen ab
geleitet und durch warme, trockene Luft ersetzt wird.
Die Stärkniehlausbeute aus den Kartoffeln hängt ab:
1) von der Sorte, von dem Zustande der Reife und von
der Grösse der Kartoffeln;
2) vom Boden, von ihrer Cultur und von der während der
selben herrschenden Witterung;
3) von der Feinheit des Kartoffelbreies; je vollständiger
die Zellen der Kartoffeln beim Zerreiben zerrissen und geöffnet
werden, desto vollständiger kann man das Stärkniehl daraus ge
winnen ;
4) von der Sorgfalt und Aufmerksamkeit, welche dem Ge
schäfte der Auswaschung des Stärkmehls aus dem Kartoffelbrei
in der Siebmaschine zugewendet wird;
5) von der Zeit, in welcher die Kartoffeln hierzu verarbei
tet werden, indem sie im Frühjahre schon weniger Stärkmehl
enthalten und liefern, als in den Wintermonaten.
Seine Reinheit endlich ist bedingt von der Vollständigkeit
der Entfernung des Kartoffelsaftes aus demselben beim Auswa
schen mit frischem Wasser.
Zur Verwendung für die Biererzeugung muss das Kartoffel-
Stärkmehl sorgfältiger ausgewaschen werden, um allen Kartoffel
saft daraus zu entfernen, welcher dem daraus erzeugten Biere
einen unangenehmen Beigeschmack ertheilen würde. Faulige
und dumpfige Kartoffeln liefern ein dumpfig riechendes Stärk
mehl, welches dem daraus erzeugten Biere auch einen dumpfigen
Geschmack und Geruch ertheilt, weshalb die Anwendung eines
solchen zur Biererzeugung möglichst zu vermeiden ist. Trocknung
solchen Stärkmehls beim Siedepuncte des Wassers zerstört die
sen Modergeruch und Geschmack. Ein Zusatz von kaffeebraun
geröstetem Malze oder einer grossem Menge stark gedarrten
Malzes beim Maischen vermindert ihn ebenfalls, und in einem