allein wenn man den letzten Portionen des gebrauchten Wasch
wassers der Schnitte etwas Kalkwasser zusetzt, so kann dieser
geringe Säuregehalt leicht neutralisirt werden, wodurch dieses
Mehl zu allen Verwendungen brauchbar wird.
100 S Kartoffeln von 27.5 pCt. Trockengehalt geben 23 Vs U
Mehl, welches sehr weiss und fein ist. 100 Gewichtstheile die
ses Mehls enthalten 9.62 Zellenstoff und 1.27 Tegumente, da
her 89.11 lufttrockene oder 73.07 wasserfreie Stärkmehlsubstanz.
Dieses Kartoffelmehl ist ebenso wie das Stärkmehl zur
Biererzeugung geeignet; nur vermehrt es wegen seines Gehaltes
an Zellenstoff die Menge des Oberteiges auf den Trebern in den
Maischen. In demselben kommt aber der ganze Stärkmehlgehalt
der Kartoffeln zur Benützung, und insofern, als auch seiner leich
ten und einfachen Bereitungsart wegen dürfte es dabei unter
Umständen Vorzüge vor dem Kartoffel-Stärkmehl besitzen.
Zur Broterzeugung in Vermengung mit Getreidemehl scheint
es weniger geeignet zu sein, weil ihm ein wesentlicher nähren
der Bestandtheil, das Albumin, abgeht, was aber durch Anwen
dung eines an Kleber reichen Getreidemehls vielleicht eingebracht
werden könnte.
Aus dem Kartoffelbrei lässt sich durch Auswaschen mit
Wasser der Kartoffelsaft nur dann leicht entfernen, wenn dieses
Auswaschen in Siebvorrichtungen geschieht, wobei das Stärkmehl
von der Fasermasse geschieden wird. Die ausgewaschene Fa
sermasse presst man aus und trocknet sie, worauf sie auf Müh
len zu Mehl vermahlen und dieses mit dem gleichfalls getrock
neten ausgewaschenen Stärkmehl oder abgesondert verwendet
wird, um keinen Abgang an nutzbarer Substanz zu erleiden.
Im nassen, aufgequellten Zustande lässt sich der ausgewa
schene Kartoffelbrei (sammt dem Stärkmehl) nicht m i t V or
theil zur Biererzeugung verwenden, weil er, man mag ihn dazu
auf welche Weise immer behandeln, im Maischbottich ein dich
tes Haufwerk bildet, welches viel Würze zurückhält, so wie
das Abliiessen der Würze und das Aussüssen der Treber er
schwert.
Beim Trocknen sowohl der ausgelaugten dünnen Kartoffel
schnitte als des Kartoffelbreies, was durch vorhergehendes Aus
pressen dieser Massen beschleunigt wird, verbreitet sich Anfangs