Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

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Menge kohlensaures Gas entwickeln, dann sterben sie aber ab. 
Berührung der keimenden Samen mit der atmosphärischen Luft 
ist deshalb durchaus nothwendig. 
4) Eine mittlere, der Vegetation zusagende Temperatur von 
nicht unter 10° und nicht über 30 u R. Bei und unter dem 
Frostpuncte keimt kein Same, doch wird dadurch die Keimfä 
higkeit des trockenen Samens nicht zerstört. In höherer Tem 
peratur keimt der Same zu schnell; über 30° R. trocknet er zu 
schnell aus, dann hört bei vollkommener Austrocknung die 
Keimung auf. 
5) Abhaltung des Lichtes, insofern die Samen im Schatten 
und im Dunklen schneller keimen als bei starkem Lichte; daher 
man im Stande sein soll, auf Malztennen das Licht massigen 
und regeln zu können. 
Erscheinungen beim Keimen der Samen. 
Die Erscheinungen, welche man beim Keimen der Samen 
beobachtet, sind folgende: 
1) Der Same schwillt durch Aufnahme von Wasser auf 
und wird weicher. Dies erfolgt von selbst beim Einsäen der 
Samen in die feuchte Erde. Bei der Malzerzeugung muss das 
Getreide künstlich geweicht, im Wasser gequellt werden. 
2) Nach einiger Zeit beginnt die Lebensthätigkcit, das 
Keimen des Samens und er stösst dabei etwas kohlensaures 
Gas aus. 
3) Beim Fortschreiten des Keimens absorbirt er Vi 0o o bis 
'/,00 Sauerstoftgas und exhalirt 
4) dafür eiu gleiches Mass kohlensaures Gas unter Ver 
breitung eines eigenthümlichen aromatischen Geruches. 
5) Er entwickelt dabei Wärme, die bei grossen, übereinan 
der gehäuften Massen keimender Samen bis zur Verbrühung 
steigen kann. 
G) Die beim Keimen vor sich gehende chemische und or 
ganische Veränderung der Samen ist mit einem Gewichtsverluste 
verbunden. Die gekeimten Samen auf denselben ursprünglichen 
Trockenheitszustand der rohen Samen gebracht, wägen um mehrere 
Procente weniger als letztere.
	        
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