auszutreiben. An der bezeichneten Gränze muss man daher
jedenfalls stehen bleiben.
Die Unterbrechung des Keimes geschieht durch Erkaltung
und Austrocknung des gekeimten Samens, und ein so zubereite
tes Getreide nennt man Malz.
Die Malzbereitung zerfällt daher nach ihrer Ausführung
im Grossen in drei verschiedene, auf einander folgende Opera
tionen, und zwar:
1) in das Einweichen oder Einquellen des Getreides zur
Erweckung der Vegetationskraft;
2 in das Keimen desselben oder den Beginn der Vegetation;
3) in das Trocknen des gekeimten Samens zur Unterbre
chung des Keimens und zur möglichen Aufbewahrung des ge
keimten Getreides.
Diese drei Operationen, welche beim Malzen Vorkommen,
müssen hier näher besprochen werden.
Das Einquellen des Getreides.
Das Einquellen der Getreide, als Vorbereitung zum Keimen
derselben, ist eine Operation, welche zwar seit Alters her damit
vorgenommen wurde, wobei aber das befolgte Verfahren nach
chemischen Grundsätzen nicht ganz gerechtfertigt werden kann.
Man schüttet nämlich das zu malzende Getreide in Wasser
von gewöhnlicher Temperatur aus, rührt es damit um, schöpft
die obenauf schwimmenden tauben Körner ab, und lässt das Was
ser, welches den, dem Getreide anhängenden Staub aufgenom-
men hat, wieder abfliessen. Dies ist eine Reinigung des Ge
treides, gegen welche nichts eingewendet werden kann. Hierauf
wird aber noch mehrmals in gewissen Zeiträumen Wasser auf
das Getreide gebracht und nach längerem Stehen darüber wieder
abgelassen, bis das Getreide den gehörigen Grad von Aufquel
lung angenommen hat — ein Verfahren, wogegen gegründete
Einwendungen zu machen sind. Die Erfahrung lehrt, dass das
Wasser dabei zuerst etwas farbigen Extractivstoff aus der Hülse
auflöst und sich dadurch gelb färbt. Dies ist nicht nur ohne
Nachtheil, sondern für den Geschmack der Biere sogar vortheil-
haft, daher nothwendig; aber bei längerem Weichen dringt das