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net sich, mehrere Wurzelfasern treten heraus, welche ziemlich
schnell wachsen.
Es liegt in der Natur der keimenden Samen, dass die Wur
zelkeime aus denselben früher hervortreten als die Blattkeime
und dass erstere schneller fortwachsen.
Belässt man aber den keimenden Gerstenhaufen unter die
sen Umständen, so entwickelt sich an derselben Stelle auch das
Federchen, welches innerhalb der Hülse fortgeht, und es bricht,
wenn man dem Keimen nicht Einhalt thut, etwa einen Tag spä
ter am andern Ende des Korns als Blattkeim hervor: allein die
ses Herauswachsen des Blattkeimes würde nur auf Kosten der
nutzbaren Substanz des mehligen Korns geschehen, und muss
daher um so mehr vermieden werden, als es auch die Erzeu
gung eines nicht haltbaren, bald sauer werdenden Biers bedingt.
So wie daher das Schwitzen und die Entwickelung der
Wurzelkeime begonnen hat (deren natürliche Folge die Erwär
mung des Haufens durch die erregte Lebensthätigkeit ist), muss
man schon dahin wirken, das Keimen zu beschränken. Der kei
mende Haufe wird daher niedriger gemacht, umgeschaufelt und
um etwa '| 3 mehr ausgebreitet; so wie er wieder schwitzt, das
Ausbreiten, Umschaufeln und Erniedrigen desselben fortgesetzt,
und dies in immer kürzern Zeiträumen so oft wiederholt, bis
die Wurzelkeime aus dem Korn und der Blattkeim unter der
Hülse zur gewünschten Länge ausgewachsen sind und die Gerste
dadurch zu Malz geworden. Da die Temperatur im Innern der
Haufen am höchsten steigt, so muss man bei dem Umschaufeln
derselben dahin arbeiten, dass das Innere nach Aussen und das
Aeussere nach Innen gebracht wird, damit alle Gerstenkörner
einer gleichmässigen Erwärmung und Feuchte ausgesetzt, die
Haufen vollständig gewendet werden. Durch diese Operation
wird die Temperatur des Haufens erniedrigt, das Steigen der
selben ermässigt, die Feuchte aus den Körnern mehr und mehr
entfernt; das Keimen geht nun langsamer und gleichförmiger
vor sich.
Der Mälzer hat es bei sorgsamer Aufsicht vollkommen hi
seiner Gewalt, das Auswachsen der Keime nach Wunsch und Er
forderniss zu leiten, dieselben länger oder kürzer auswachsen
zu lassen, das Keimen zu beschleunigen oder zu unterdrücken,
wozu insbesondere die fleissige Prüfung und Beobachtung des