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Was hier an 100 fehlt, sind nicht weiter bestimmte Be-
standtheile. Mulder nennt sie in beiden letzteren Analysen
Röstproducte.
Zu bemerken ist, dass das Darrmalz nicht unmittelbar nach
dem Darren, sondern erst dann untersucht wurde, nachdem es
einige Zeit an der Luft gelegen und wieder Feuchte angezo
gen hatte.
Wir ersehen aus diesen Analysen.
1 ) Dass der Zuckergehalt beim Darren nur wenig zu-
nimmt.
2 ) Dass dagegen der Gummigehalt beim starken Darren
steigt;
3) Dass der Gehalt an Stärkmehl in demselben Verhält
nisse abnimmt, endlich
4) Dass beim starken Darren eine beträchtliche Menge von
Röstproducten gebildet wird.
Die Malzsorten waren aus derselben Brauerei, aber nicht
von derselben Mälzung. —
Beim starken Darren bilden sich im Aether lösliche Brenz
öle, welche den Fettgehalt des Darrmalzes scheinbar erhöhen.
Die Eiweissstoffe haben durch das Darren eine Zersetzung,
eine Verminderung erfahren, und deshalb sind alle von densel
ben bei der Bierbereitung ausgehenden Erscheinungen weniger
kräftig.
Durch das Malzen so wie durch das Darren nimmt die im
Wasser und Alkohol lösliche Menge der Bestandthcile im Malze
gegen jene in den rohen Getreidesamen zu.
Es ist unmöglich, einen kalten wässerigen Auszug aus dem
Malze zu bereiten, ohne dass dabei gleichzeitig eine theilweise
Umwandelung des Gummi und Stärkmehls erfolgte.
Auffallend ist beim gedarrten und stark gedarrten Malze
der grosse Gehalt an sogenannten Röstproducten von 8.3 und
14.4 Procent, die nicht näher bestimmt wurden.
Zur richtigeren Vergleichung wäre es nützlich gewesen,
die Bestandthcile der untersuchten drei Malzsorten von verschie
denem Darrungs-Zustande entweder auf den vollkommen trocke
nen oder auf einen in gleichem Grade Wasser enthaltenden Zu
stand zu reduciren, weil der ungleiche Gehalt an Wasser in