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demselben zur Verdampfung bringen. Aber sowohl durch die
Löcher der Tafelhürden als durch die Zwischenräume der Draht
hürden strömt auch Rauch oder Luft hindurch, und trägt da
durch unmittelbare Berührung mit dem Malze zur Beschleuni-
nigung des Trocknens bei; nur findet hier bei Rauch-und Luft
darren ein Unterschied Statt. Bei den Satteldarren zieht der
grössere Theil des Rauches durch den Schornstein ab; bei den
Niederländer Darren muss der ganze Rauch allein oder gemengt
mit Luft das Malz durchziehen; bei dem Luftdarren zieht nur
erwärmte Luft hindurch.
Das erstere Verfahren hat zwar den Vortheil, dass der
heisse Rauch, als Träger der durch die Verbrennung erzeugten
Wärme, diese unmittelbar an die Darrhürde und an das Malz
abgibt, die Wärme desselben folglich am besten benützt werden
könnte; aber andere Nachtheile, welche diese Darrungsmethode
mit sich bringt, überwiegen weit den genannten Vortheil der un
mittelbaren W ärmeübertragung.
Diese Nachtheile sind allgemeine und besondere, und zwar
folgende:
1 ) Lässt sich dabei nur Holz als Brennstoff benützen.
2) Wird das Holz dabei gewöhnlich so verbrannt, dass es
nicht seine volle Wirkung übt, was der herrschenden Bequem
lichkeit bei der Beheizung der Darren zugeschrieben werden
muss, und wodurch ein grösserer Aufwand von Brennstoff be
dingt wird.
3) Condensirt sich anfangs, so lange das Malz noch kalt
und nass ist, ein Theil des durch die Oeffnungeii der Darrhürde
strömenden Rauches in dem Malze und wird später zu Ende der
Darrung nicht mehr vollständig aus dem Malze verflüchtigt. Ein
so gedarrtes Malz hat immer mehr oder weniger Geschmack und
Geruch nach Rauch, was vorzüglich dann zu erkennen ist, wenn
man die Biere vergleicht aus Malz bereitet, welches auf Rauch
oder Luftdarren gedarrt worden ist.
4) Geschieht hier die Darrung vorzüglich nur durch die
Wärme, welche die metallene Darrhürde dem darauf liegenden
Malze durch Wärmeleitung mittheilt. Der durch die Oeffnun-
gen derselben das Malz durchziehende Rauch kann zur Dar
rung nichts oder nur wenig beitragen, weil er eine mit Wasser
dampf bereits ziemlich gesättigte gasförmige Flüssigkeit ist, die
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