gedarrtes Malz soll nämlich ein sich schwieriger klärendes Bier
liefern.
Man hat durch Erfahrung gefunden, dass ein gut getrock
netes Luftmalz und ein mässig gedarrtes Malz an trockenen Or
ten in hohen, pyramidalen, langen Haufen, durch welche die
Luft hindurchwirken kann, sich über zwei Jahre aufbewahren
lässt, ohne dadurch an Güte zu verlieren; man hat selbst drei
jähriges Malz dieser Art nicht verändert gefunden; über jene
Zeit hinaus liegen jedoch darüber keine directe Erfahrungen vor.
Dieser Umstand ist sehr wichtig in Bezug auf den ökonomischen
Betrieb einer Brauerei; denn man kann zur Zeit, wenn die
Gerste — die sich, ohne ihre Keimkraft zu schwächen, nicht
mehre Jahre aufbewahren lässt — wohlfeil ist, grössere Vor-
räthe von Malz beischaffen. Stark gedarrtes, sogenanntes brau
nes Malz lässt sich aber nicht so lange aufbewahren, ohne in
seiner Qualität wesentlich zu leiden; es bildet sich darin eine
scharfe Substanz aus, die dem Biere einen unangenehmen, schar
fen Geschmack ertheilt und es zum Verderben disponirt.
Die Aufbewahrung des Malzes geschieht am besten auf
trockenen, luftigen Boden, oder auch in eigenen Malzkasten.
Das Schroten des Malzes.
Um die auflöslichen Bestandtheile aus dem mehligen Korn
des Malzes im Wasser auflösen, das darin befindliche Stärkmehl
in Gummi und Zucker umwandeln und so aus dem Malze die
süsse, gährungsfähige Würze bereiten zu können, ist es noth-
wendig, das mehlige Korn von der schützenden Hülle der Hülse
zu trennen, die Hülse durch Zerreissen zu öffnen und dadurch
dasselbe der Einwirkung des warmen, zur Extraction verwende
ten Wassers bloszulegen. Dies geschieht durch Zerkleinerung
der Malzkörner — eine Operation, welche man das Schroten
nennt. Es kann auf mehrfache Weise verrichtet werden, und
bezweckt
a) ein Zerreissen der Hülse und
b) eine Zerkleinerung des mehligen Korns, um es zur voll
ständigen Auflösung bringen zu können.