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tende Ausgabe verursachen. In mehreren Brauereien hat man dazu
Zugmühlen.
4) Das Einsacken, der oft weite Transport zur Mühle und
zurück werden dadurch erspart.
5) Das Schroten kann unter persönlicher Aufsicht des
Brauers verrichtet und einer jeden Entwendung von Malz und
Malzschrot um so sicherer vorgebeugt werden.
6) Die Arbeit beim Quetschen ist nur gering und kann in
allen Brauereien von dem gewöhnlichen Braupersonale verrich
tet werden.
7) Auch die Kosten des Malzschrotens werden dabei be
deutend verringert, und man macht sich dadurch von Zufällig
keiten, z. B. vom Wassermangel bei der Mühle, unabhängig.
Die allgemeine Einführung solcher Walzenquetschmühlen
zum Malzschroten kann daher nicht dringend genug empfohlen
werden, und überall, wo sie bereits bestehen, hat man sich von
ihrer Nützlichkeit vollkommen überzeugt. In England sind sie
ganz allgemein, in Deutschland, selbst in Galizien und häufig
auch in Böhmen finden derlei Quetschmühlen schon Anwendung
und immer mehr Verbreitung. Zwei Männer quetschen in 1
Stunde 6 bis 8 Metzen Darrmalz.
Eine kleinere derlei Handquetschmühle kostet gegenwärtig
hier in Prag 115 bis 125 Gulden Ö. W.
Das Schroten des Malzes auf gewöhnlichen Mahlmühlen
ist^bei uns jedoch bis jetzt auch noch gebräuchlich. Da aber das
Darrmalz spröde ist und die Hülse zwischen den Mühlsteinen
leicht zu sehr zerkleinert werden könnte, so muss sie zuvor
zäher gemacht werden, was durch massiges, oberflächliches Be
feuchten des Malzes mit Wasser geschieht — eine Operation,
welche man das Einsprengen, Netzen nennt. Zu dem Be
hüte wird das Malz in lange, schmale, oben etwas rinnenförmig
vertiefte Haufen gebracht und etwa 24 bis 36 Stunden — je nach
der Jahreszeit — vor dem Schroten eingesprengt, indem zwei
zu beiden Seiten vorangehende Arbeiter das Malz umschaufeln,
während ein dritter, der ihnen nachgeht, das Einsprengen mit
Wasser mittelst einer Giesskanne verrichtet. Dies wird von
einem Ende des Haufens zum andern mehrmals wiederholt. Dann
bringt man das Malz auf einen flachen Haufen, den man noch
öfters umschaufelt, um das Malz gleichmässig feucht zu machen,