Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

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und zuletzt auf einen grossem Haufen, um es abstehen zu lassen. 
Hie Wärme in dem Haufen dabei steigen zu lassen, wie Einige 
thun, ist nicht nothwendig und bringt keinen Nutzen. Fünf Maass 
gutes Darrmalz geben 6 Maass eingesprengtes, abgestandenes 
Malz. InBaiern nimmt das Steuergesetz an, dass 6 Scheffel Darr 
malz 7 Scheffel abgestandenes Malz geben. Dies hängt vorzüglich 
von der Menge Wasser ab, die man zum Einsprengen verwendet 
und wodurch die Malzkörner mehr oder weniger aufgequellt werden. 
Auf 100 Darrmalz werden, je nach seinem Darrungs 
grade, 5 bis 10 fi Wasser zum Einsprengen verwendet. Es ist 
gut, dazu Wasser von gemässigter Temperatur anzuwenden. Es 
wird das Malz im Sommer kühlen, im Winter vor Frost schützen. 
Man pflegt anzugeben, dass das Malzschrot durch das Einspren 
gen lockerer werde, dass es dadurch das Eindringen des Wassers 
beim Einmaischen erleichtere, die Extraction befördere und zur Klä 
rung der Würze beitrage; allein nicht eingesprengtes, auf Quetsch 
mühlen geschrotenes Malz verhält sich ebenso; im Gegentheil 
kann das Malz durch ein zu reichliches Netzen leicht verderben. 
Solches Malz wird in der Mühle schmierig, erhitzt sich durch 
die Reibung zwischen den Mühlsteinen, das mehlige Korn (Diastas) 
leidet Schaden, im Sommer erhält man davon leicht ein trübes 
saures Bier. 
Das eingesprengte Malz darf auch nicht zu lange liegen 
bleiben, wenn seine Qualität nicht gefährdet werden soll. 
Beim Schroten auf den Mühlen hat man zu beachten: 
1 ) Dass der Mühlstein nur mit dem grossen Strichei ge 
schärft werde. 
2) Man muss nicht zu viel Malz auf einmal zwischen die 
Mühlsteine laufen lassen, sondern diese sollen kalt und luftig 
gehen. 
3) Alle Körner sollen geschroten werden und keines ganz 
bleiben. Es schadet durchaus nicht, wenn deshalb das Schrot 
etwas feiner ausfällt. Es liefert dennoch eine klare Würze, die 
von den Trebern leicht, schnell und vollkommen abfliesst. So 
fein wie für Brantweinbrennereien darf es aber nicht geschroten 
werden. Das mehlige Korn kann zu Mehl vermahlen sein, wenn 
nur die durch das Einsprengen zähe gemachte Hülse nicht zu 
sehr zerkleinert wird. 
4) Man sehe darauf, dass in der Mühle weder von dem 
Balling’s Gährungschemie. I. 26
	        
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