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muß daher immer angegeben werden, um Irrungen zu begeg
nen. Ein Wiener Cubikfuß Wasser wiegt 56.3 Wiener Pfund.
Das Wasser absorbirt Gase und Dämpfe, mehr bei niedri
gerer, weniger bei höherer Temperatur; es ist ein Auflösungs
mittel für fast alle Körper.
Die Auflösung wird durch Wärme, die Extraction durch
Druck befördert.
Das Wasser verdunstet an seiner Oberfläche schon bei der
gewöhnlichen Temperatur, und von da an bei allen Tempera
turen bis zu seinem Siedepuncte. Beim Sieden findet die Dampf-
bildung nicht bloß an der Oberfläche, sondern in der ganzen
Wassermasse Statt. Das Wasser ändert dabei wieder seine Ag
gregatsform, es geht in den dampfförmigen Zustand über. Der
Dampf bindet dabei eine große Menge Wärme, um als solcher
bestehen zu können. Ein Wiener Pfund kochendes Wasser ent
hält, vom Nullpuncte an gerechnet, 100 VV. L. an freier Wärme;
seine Temperatur ist 100° C. In Dampfform zeigt es dieselbe
Temperatur; aber es enthält 1 U Dampf von 100° 6. Tem
peratur 550 Wärme - Einheiten an gebundener Wärme. Ein
Cubikfuß Wasser gibt etwa 1700 Cubikfuß Dampf von 100° 6.
Temperatur, dessen specifische Schwere — 0.6235.
Dieser große Gehalt des Wasserdampfes an gebundener
Wärme, verbunden mit seiner Elasticität, seinem großen Volu
men und seiner leichten Condensirbarkeit, begründet die vielfäl
tige technische Anwendung desselben als bewegende Kraft, zu
Cocturen, zur Hervorbriugung eines luftleeren Raumes :c.
Durch den Luftdruck und durch im Wasser aufgelöste Sub
stanzen wird sein Siedepunct verändert.
Die Temperatur, bei welcher das Wasser bei einem Baro
meterstände von 28 Pariser Zoll siedet, wird benützt zur Be
stimmung des zweiten fixen Punctes (des Siedepunktes) bei
Thermometern. Durch größern Druck auf das siedende Wasser,
z. B. durch Verschließung des Gefäßes, wird sowohl die Tem
peratur des Wassers als des Dampfes erhöht, die Spannung
und die Dichte des letzter» vergrößert.
In diesem Zustande ist der Dampf zur äußeren Erhitzung
mehr geschickt.
Der Zymotechniker kann nicht von jedem Wasser Gebrauch
machen. Das reinste Wasser ist für ihn offenbar das beste.
Indessen, dem praktischen Zymotechniker steht selten eine Aus