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wandelt. Bei der Erhitzung schmilzt er, zersetzt sich endlich,
gibt dabei einen eigenen, nicht unangenehmen Geruch und ver
brennt. Bei der Verkohlung gibt er die gewöhnlichen Products
stickstofffreier Körper und hinterläßt eine glänzende, poröse Kohle.
. Ad a) Der gemeine Zucker.
Der gemeine kristallisirbare Zucker ist starr, weiß und wird
im Großen gewöhnlich in zweierlei Formen dargestellt, nämlich
im regelmäßig kristallisirten Zustande (Kandiszucker) und im
gestört kristallisirten Zustande (Hutzucker). Er ist hart; zwei
Stücke an einander gerieben, zeigen im Finstern eine eigene
Phosphorescenz; seine specifische Schwere — 1.6065. Er ist
geruchlos; unter allen Zuckerarten ist er der süßeste; im Wasser
ist er leicht löslich; 100 Gewichtstheile Zucker bedürfen bei
14° R. nur 33 (von kochendem noch weniger) Gewichtstheile
Wasser zur Lösung. Die Dichte dieser Zuckerlösung steht mit
ihrem Zuckergehalte im ziemlich geraden Verhältnisse, so daß
man aus der ermitteltelten Dichte derselben ihren Zuckergehalt
bestimmen kann, wozu die vorn mitgetheilte Vergleichungs-Ta
belle dient. Im absoluten Alkohol ist er fast unlöslich; im
Weingeist löst sich der Zucker in um so größerer Menge, je
wässeriger derselbe ist; er ist luftbeständig; auch in wässeriger
Lösung ist er ziemlich unveränderlich. Bei der Erhitzung schmilzt
er zu einer farblosen Flüssigkeit, welche sich bei fortgesetzter und
stärkerer Erhitzung bräunt und einen eigenen, nicht unangeneh
men Geruch, den Caramel-Geruch verbreitet, daher die Anwen
dung des gemeinen Zuckers als Räucherungsmittel.
Der gemeine kristallisirte Zucker besteht in 100 Gewichts-
theilen aus:
Kohlenstoff .... 42.105 1
Wasserstoff .... 6.433 100.00.
Sauerstoff .... 51.462 !
Die chemische Formel desselben ist:
O, 2 ^22 0, ,.
Er enthält also Wasserstoff und Sauerstoff in dem Ver
hältnisse, in welchem beide Wasser bilden.
In Verbindung mit Bleioxyd besteht er aus:
Cl2 Hjo Oio
und enthält mithin darin die Elemente von 1 Atom Wasser we
niger , welche durch das Bleioxyd ersetzt sind. Man kann da-