Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

08 
wandelt. Bei der Erhitzung schmilzt er, zersetzt sich endlich, 
gibt dabei einen eigenen, nicht unangenehmen Geruch und ver 
brennt. Bei der Verkohlung gibt er die gewöhnlichen Products 
stickstofffreier Körper und hinterläßt eine glänzende, poröse Kohle. 
. Ad a) Der gemeine Zucker. 
Der gemeine kristallisirbare Zucker ist starr, weiß und wird 
im Großen gewöhnlich in zweierlei Formen dargestellt, nämlich 
im regelmäßig kristallisirten Zustande (Kandiszucker) und im 
gestört kristallisirten Zustande (Hutzucker). Er ist hart; zwei 
Stücke an einander gerieben, zeigen im Finstern eine eigene 
Phosphorescenz; seine specifische Schwere — 1.6065. Er ist 
geruchlos; unter allen Zuckerarten ist er der süßeste; im Wasser 
ist er leicht löslich; 100 Gewichtstheile Zucker bedürfen bei 
14° R. nur 33 (von kochendem noch weniger) Gewichtstheile 
Wasser zur Lösung. Die Dichte dieser Zuckerlösung steht mit 
ihrem Zuckergehalte im ziemlich geraden Verhältnisse, so daß 
man aus der ermitteltelten Dichte derselben ihren Zuckergehalt 
bestimmen kann, wozu die vorn mitgetheilte Vergleichungs-Ta 
belle dient. Im absoluten Alkohol ist er fast unlöslich; im 
Weingeist löst sich der Zucker in um so größerer Menge, je 
wässeriger derselbe ist; er ist luftbeständig; auch in wässeriger 
Lösung ist er ziemlich unveränderlich. Bei der Erhitzung schmilzt 
er zu einer farblosen Flüssigkeit, welche sich bei fortgesetzter und 
stärkerer Erhitzung bräunt und einen eigenen, nicht unangeneh 
men Geruch, den Caramel-Geruch verbreitet, daher die Anwen 
dung des gemeinen Zuckers als Räucherungsmittel. 
Der gemeine kristallisirte Zucker besteht in 100 Gewichts- 
theilen aus: 
Kohlenstoff .... 42.105 1 
Wasserstoff .... 6.433 100.00. 
Sauerstoff .... 51.462 ! 
Die chemische Formel desselben ist: 
O, 2 ^22 0, ,. 
Er enthält also Wasserstoff und Sauerstoff in dem Ver 
hältnisse, in welchem beide Wasser bilden. 
In Verbindung mit Bleioxyd besteht er aus: 
Cl2 Hjo Oio 
und enthält mithin darin die Elemente von 1 Atom Wasser we 
niger , welche durch das Bleioxyd ersetzt sind. Man kann da-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.