Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

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Wonnen, zeigt im wasserfreien Zustande und bei derselben Tem 
peratur nicht immer genau dieselbe Dichte, obwohl die beob 
achteten Differenzen nicht von großer Bedeutung sind. 
Die Ursache davon ist ein Gehalt des Alkohols an fremd 
artigen Substanzen, die nach seinem Ursprünge verschieden sind, 
wozu Fuselöl, Äther u. dgl. gehören. Am reinsten wird der 
selbe nach Göbel, wenn man ihn mit Zusatz von kaustischem 
Kali rectificirt. 
Bei der Verbrennung entwickelt der Alkohol eine beträcht 
liche Menge Wärme, ebensoviel Wärme als das Holz, welches 
zu seiner Gewinnung verwendet wurde, aber er kostet 15- bis 
20mal mehr als dieses. 
Da Wasser und Weingeist bei gleichem Gewichte ein ver 
schiedenes Volumen besitzen und deßhalb auch ein verschiedenes 
Volumen atmosphärischer Luft aus ihrer Stelle verdrängen, 
daher beim Abwägen um so viel leichter erscheinen, so nimmt 
dieß einen Einfluß auf die Bestimmung ihrer Quantitäten durchs 
das Gewicht. Man müßte daher, um diese Gewichte genau zu 
erhalten, sie mit Rücksicht auf Temperatur, Barometer- und' 
Hygrometerstaud auf den luftleeren Raum zurückführen und 
deßhalb eine Correction derselben anbringen. Allein eine 
vergleichende Rechnung zeigt, daß der dadurch begangene Fehler 
nicht so erheblich ist und deßhalb für die praktischen Zwecke 
der Qualitäts - Beurtheilung von Gemischen aus beiden über 
gangen werden kann. Bei der Bestimmung der Dichten dieser 
Flüssigkeiten und von Gemischen aus beiden bleibt sich diese 
Fehlerquelle bis auf die etwaige Rücksicht auf das Volumen 
der gebrauchten Gewichte gleich, weil immer ein gleiches Vo 
lumen der Flüssigkeiten abgewogen wird; bei der Bestimmung 
der absoluten Gewichte derselben aber ist sie ungleich und deß 
halb vorzüglich hier von Einfluß, jedoch erst in der fünften. 
Decimalstelle merklich. 
Wollte man auf alle diese Umstände Rücksicht nehmen, so 
müßte mau sich in Correctionen ohne Ende einlassen, und die 
so gemachten Bestimmungen würden erst dem praktischen Zwecke 
nicht genügen, weil man dabei alle Wägungen in der Luft vor 
nimmt und daher den Einfluß derselben hierauf jedesmal corri- 
gireu müßte. 
Dasselbe gilt von einer Reduktion der absoluten Gewichte 
und Dichten auf die Temperatur — 0 oder auf die Temperatur
	        
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