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die thätigsten Individuen am meisten Stoff verbrauchen: wen
darf es dann Wunder nehmen, wenn in den primären Zellen,
als wahren Prototypen der Organisation, diese Eigenschaft, sich
selbst und damit auch die nächsten sie berührenden Materien in
Umsetzung zu versetzen, in hohem Grade sich vorfindet, ja viel
leicht in einem, die anderen Lebensäußerungen oft so zurück
drängenden Grade, daß diese Zellen lange als todte, sich um
setzende organische Materie angesehen werden konnten? Dieses
an sich so begreifliche und durch Thatsachen unwiderlegliche
Auftreten organischer Bildungen bei den Processen der Gährung
und Fäulniß kann demnach gegenwärtig nur noch insofern ein
Gegenstand des Streites sein, als es sich darum handelt, ob
diese Organismen als bloße Zufälligkeiten für die
genannten Vorgänge an sich keine weitere Bedeu
tung haben, oder aber, ob sie in solchem Causalzu-
sammenhang mit den letzter» stehen, daß sie als die
erste und vorzüglichste Ursache dieser Processe an
gesehen werden müssen? Die Entscheidung hierüber kann
nur das Resultat viel zahlreicher Beobachtungen sein, als sie
die Wissenschaft bis jetzt hierin aufzuweisen hat.
Hiernach dürfte eine baldige Verständigung der streitenden
Parteien vorauszusehen sein, und vielleicht beiden Recht gesche
hen, indem die Gährung des reinen Zuckers mehr der einen
(Liebig'schen), jene, welche mit Bildung neuer Hefe verknüpft
ist, mehr der andern Gährungstheorie entspricht. Für die ge
naue Untersuchung der Hefe wäre aber nothwendig, dazu solche
aus süßen, nicht gehopften Würzen erzeugte anzuwenden, um
dadurch die Darstellung der reinen Hefensubstanz zu erleichtern
und einer möglichen Zersetzung derselben während jener Ope-
peration durch Beschleunigung derselben vorzubeugen. Ebenso
dürfte die Berücksichtigung der sich bei der geistigen Gährung
ergebenden Attenuationsverhältnisse in den verschiedenen Gäh-
rungsstadien und die Untersuchung der dabei jedesmal erzeugten
Hefe hierbei zur Aufklärung beitragen.
Nach Schmidt (Liebig's Annalen, Bd. 61., S. 168)
sind Pilze für die Zuckergährung nicht das primum movens;
auch das Wachsthum dieser Pilze sei nicht das primum movens
der Gährung, sondern ein secundäres Phänomen, indem die bei
dem Zerfallen des Zuckers gedildeten Stoffe der Zellenbildung
(für die Hefe) die nöthigen Elemente liefern; es müsse eine