taucht das wohlgereinigte Instrument mit den Vorsichten in die
selbe ein, wie diese S. 23 angegeben worden.
Die Tiefe des Einsinkens wird von oben an der Grad
leiter abgelesen und angemerkt. Es sinke das Sacharometer
bis zum 12. Theilstrich und noch 4 / 10 darüber ein, so hat die
Flüssigkeit eine Concentration von 12,4 pCt. Sacharometer-
Anzeige beziehungsweise Zuckergehalt.
Die zuckerhaltige Flüssigkeit muß klar sein, und wenn sie
es nicht sein sollte, vorher durch Filtriren geklärt werden.
Bei Flüssigkeiten, welche durch Zusatz von Hefe in Gährung
gebracht werden, ändert sich diese Concentration nach dem Zu
satze der Hefe, weil diese wenigstens 4 / 5 ihres Gewichtes von
der gegohrenen Flüssigkeit, aus welcher sie ausgeschieden worden
war, oder wenn sie vorher mit Wasser ausgewaschen wurde,
ebensoviel Wasser zurückhält, wodurch die Flüssigkeit im gleichen
Verhältnisse specifisch leichter wird. Handelt es sich unter diesen
Umständen um die größte Genauigkeit, so muß auch das abso
lute Gewicht der zugesetzten Hefe bestimmt, die Flüssigkeit nach
dem Hefenzusatze schnell filtrirt und neuerdings auf ihre Sacha
rometer-Anzeige geprüft werden, um erstlich den Einfluß zu
erfahren, welchen der Zusatz von Hefe hierauf genommen hat
und zweitens den richtigen Anfangs- und Vergleichungspunct
für die weiteren Beobachtungen zu erhalten.
Die Sacharometer-Anzeige der gegohrenen Flüssigkeit.
Eine jede gährende Flüssigkeit erleidet mit dem Fortgange
der Gährung nebst einer Verminderung ihres absoluten Ge
wichtes auch eine solche ihrer Dichte oder ihrer Sacharometer-
Anzeige, und da beide zu dem Fortschritte der Gährung in
einem constanten Verhältnisse stehen, so läßt sich aus der Be
obachtung und Bestimmung derselben der Fortgang sowohl als
der Erfolg der Gährung mit ziemlicher Genauigkeit beurtheilen.
Von der Ermittelung des Verlustes an absolutem Gewichte
läßt sich im Großen nicht wohl Gebrauch machen. Der Ver
lust an der Dichte der gährenden Flüssigkeit während ihres
Gährungsverlaufes läßt sich aber sehr leicht ermitteln, und hat
zwei sie bedingende Ursachen, nämlich erstens: das Verschwinden
des Zuckers aus derselben durch sein Zerfallen in Alkohol und