Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

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6. „ analytische Probe 
7. „ thermometrische „ 
(Hoffmann) 
(Gröning u. A.) 
Sie sollen hier ihre Würdigung finden. 
1 . Die Destillations-Probe. 
Die Destillation der gegohrenen alkoholhaltigen Flüssig 
keiten ist offenbar die genaueste Methode, zur Bestimmung des 
Alkoholgehalts derselben; denn durch sie wird der in ihnen ent 
haltene Alkohol wirklich daraus geschieden und nur in Ver 
mischung mit mehr oder weniger Wasser dargestellt, so daß sich 
aus der absoluten und specifischen Schwere dieses Gemisches sein 
absoluter Gehalt an Alkohol leicht ermitteln läßt. Diese Me 
thode muß auch zur Controle aller übrigen dienen; 
denn nur durch sie, wenn nämlich die Menge des durch die 
Destillation gewonnenen Alkohols übereinstimmt mit der Menge 
der nach den andern Methoden berechneten, darf man sich von 
deren Nichtigkeit und Brauchbarkeit überzeugt halten. 
Um mittelst der Destillation den Alkoholgehalt gegohrener 
geistiger Flüssigkeiten genau bestimmen zu können, ist dazu ein 
zweckmäßig construirter Deftillir-Apparat und ein entsprechendes, 
umsichtiges Verfahren nothwendig, damit 
a) ein Überschäumen der gegohrenen Flüssigkeit ans dem 
Destillirgeräthe beim Beginn des Kochens verhindert; 
d) jedem Verluste au Alkohol (Destillat) vorgebeugt, und 
e) das alkoholhaltige Destillat frei von Essigsäure erhal 
ten werde. 
Zur Verhinderung des Überschäumens muß die Destillir- 
Geräthschaft sehr geräumig sein; das Erhitzen der gegohrenen 
Flüssigkeit darin muß Anfangs sehr vorsichtig geschehen und darf 
erst verstärkt werden, bis das Aufschäumen der Flüssigkeit nach 
gelassen hat, welches beim Beginn des Kochens immer eintritt 
und um so stärker und länger anhält, je schleimiger die gegoh- 
rene Flüssigkeit ist. In wenigen Minuten läßt das Aufschäumen 
nach und hört endlich ganz ans, so daß die Flüssigkeit nun rasch 
sortgekocht werden kann. Zu diesen Destillationen wendete ich 
Anfangs den bekannten Beindorf'schen Destillir-Apparat von 
Zinn an; allein es befinden sich an demselben zu viele Zusam 
mensetzungsfugen, die ein sorgfältiges Verkitten nothwendig ma 
chen und Verluste bedingen, so wie wegen des jedesmaligen Aus- 
einandernehmens und Zusammensetzens auch viel Zeit und Mühe 
Balling'e Gñhrungrchemie. I. 15
	        
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