Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

eingeriebenen Glasstöpsel zu verschließende, tarirte, als Vorlage 
dienende Fläschchen sammt Inhalt sogleich gewogen und dadurch 
das absolute Gewicht des rectificirten Destillats bestimmt. Es 
betrage z. B. 1376 Gran. Man läßt es einige Stunden stehen, 
damit diese Flüssigkeit, welche aus Schichten von ungleicher Dichte 
besteht, nachdem sie durch Schütteln gemischt worden, um sie 
gleichartig zu machen, sich gewissermaßen in Dichte und Tem 
peratur in's Gleichgewicht gesetzt hat, und nun bestimmt man 
ihre Dichte mittelst eines Tausend-Gran-Fläschchens bei 14" R. 
Temperatur. Es sei dieses z. B. — 0.9802. Nach der beim Alkohol 
mitgetheilten, von Meißner nach Versuchen gelieferten Verglei 
chungs-Tabelle über die den Gemischen von Alkohol und Wasser 
nach Gewichtsprocenten zukommende Dichte entspricht der obigen 
von 0.9802 ein Alkoholgehalt von 12.4 pCt., wonach der absolute 
Alkoholgehalt des Destillats - " 2 ‘" - 170.624 Gran. 
Dieser absolute Alkoholgehalt vertheilt sich auf 3000 Gran ge- 
gohrener Flüssigkeit, und folglich sind in 100 Gran derselben 
enthalten: 
3000 : 170.624 - 100 : x, 
x — 5.687 Gran oder Procente. 
Dieses chemische oder Destillationsverfahren ist das richtigste 
zur Bestimmung des Alkoholgehaltes gegohrener geistiger Flüssig 
keiten. Aber nur dann, wenn die hier beschriebenen Vorsichten 
beobachtet und die gegebenen Vorschriften dabei befolgt werden, 
wird man sich eines genauen Resultates der Bestimmung zu er 
freuen haben. Alle übrige zu demselben Zwecke dienende im 
Folgenden noch zu besprechende Proben müssen der Destil 
lationsprobe untergeordnet werden. 
I 
2 . Die sacharometrische Probe. 
Die sacharometrische Probe zur Bestimmung des Alkohol 
gehaltes der gegohrenen geistigen Flüssigkeiten gründet sich auf 
die durch unmittelbare Gährungsversuche aufgefundenen, in Zah 
len ausgedrückten Attenuationsverhältniffe. Vorzüglich zwei der 
selben sind zu dieser Bestimmung geeignet, nämlich: 
s) Die scheinbare Attenuation, wenn die ursprüngliche 
Sacharometer - Anzeige der in die geistige Gährung versetzten 
Flüssigkeit bekannt ist, nach der dafür aufgestellten Gleichung: 
A — (p — m) a.
	        
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