Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

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liche Pfunde wiegt ein wirklicher Metzen Getreide. Beim Ge 
brauche sind einige Vorsichten zu beobachten, die durch Übung 
leicht erlernt werden, besonders was das Einfüllen und Ab- 
mesien des Getreides in dem kleinen Meßgefäße betrifft. 
Man hat sich'bemüht, die Anzahl Getreidekörner zu zahlen, 
welche 1 Wiener Metzen faßt. Es ist begreiflich, daß diese Be 
stimmungen so wie die Wägungen im Kleinen auf keine besondere 
Genauigkeit Anspruch machen können; indessen gestatten sie re 
lative Vergleichungen und deßhalb werden sie hier aufgeführt. 
1 Wiener Metzen faßt nach v. Wahlberg, nach R. Andre 
Körner: 
Weizen . . . 
. . 1.305.159, 
1.304.900, 
Roggen . . . 
. . 1.752.983, 
2.411.609, 
Gerste . . .> 
. . 1.029.342, 
911.100, 
Hafer.... 
. . 819.975, 
1.181.200, 
Erbsen . . . 
. . — 
352.000, 
Wicken . . . 
. . — 
1.058.400 
im Durchschnitte. Diese Zahlen beweisen, daß die Roggenkörner 
am kleinsten, die des Weizens etwas größer, jene der Gerste 
noch größer und die des Hafers am größten (?) sind. Der 
Hafer nimmt vorzüglich seiner spelzigen Spitzen wegen vielen 
Raum ein, spießt sich beim Einmessen und läßt mehr Zwischen 
räume, daher bei diesem die Art des Messens einen besonders 
großen Einfluß nimmt auf die Bestimmung seiner Quantität. 
Die botanischen Merkmale der Getreidearten können in den 
Lehrbüchern der Botanik nachgesehen werden; es würde zu weit 
führen sich hier damit befassen zu wollen. 
Als nächste trennbare Theile haben wir bei den Getreide 
arten zu unterscheiden die Samenhülse und das mehlige Korn. 
Das letztere ist von verschiedenen Organen gebildet; es enthält 
die Samenlappen, aus welchen sich der Keim entfaltet, und 
diejenigen Bestandtheile, welche in der Bierbrauerei (und Brannt 
weinbrennerei) vorzüglich in Betracht kommen, nämlich das 
Materiale zur Bier- und Branntweinerzeugung liefern. 
Sie sind: das Stärkmehl, der Stärkmehlzucker, das Stärk- 
mehlgnmmi, der Kleber, das Albumin (Eiweiß), wozu noch in 
der Hülse der Pflanzenfaserstoff und ein fettes Öl kommen. 
Es ist nothwendig, diese Körper nach ihrem Vorkommen 
nach ihren Eigenschaften und nach ihrem Verhalten näher zu 
betrachten.
	        
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