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nannt. Nach ihm heißen alle Verbindungen, aus welchen er
darstellbar ist, Proteinverbindungen.
Sie sind nach Liebig nur der Form nach von den Be
standtheilen des Blutes verschieden, in ihrem chemischen Ver
halten dagegen damit identisch, so daß sie beim Genüße in den
Nahrungsmitteln beinahe unmittelbar in die Mischung des
Blutes übergehen können.
Bei dem Meischprocesse in der Bierbrauerei und Brannt
weinbrennerei lösen sich diese Proteinverbindungen theils unmit
telbar (Mucin, Albumin), theils mittelbar — bedingt durch den
Phosphorsäuregehalt der Meischen (Glutin) — in denselben
auf und dienen dann bei dem Gährprocesse zur Bildung der
neuen Hefe.
Mulder hat den Pflanzen leim einer wiederholten Un
tersuchung unterworfen und denselben, wie folgt, zusammengesetzt
befunden, wobei das Atomengewicht des Kohlenstoffs — 7.643
angenommen ist.
Gefunden.
Atome.
Berechnet
c .
. 54.93
. 54.75 .
. 200 .
. 54.89
H .
. 7.11
. 6.99 .
. 310 .
. 6.94
N .
. 15.71
. 15.71 .
. 50 ,
. 15.90
0 .
. 21.68
. 21.93 .
. 60 .
. 21.55
8 .
. 0.57
. 0.62 .
1 .
. .0.72
100.00
. 100.00 .
. 621 .
. 100.00.
Er enthält keinen Phosphor, ist im Weingeist löslich und
wird durch Wasser daraus niedergeschlagen. Hiernach bestünde
der Pflanzenleim aus 5 Atomen Protein (C 40 H 62 N l0 0^) mit
i Atom Schwefel, und wir hätten folgende Proteinverbindungen
mit Schwefel und mit Phosphor:
Casein 10 Protein -j- 8
Pflanzenleim 10 „ -f 2 S
Pflanzenfibrin 10 „ -f S + P
Albumin (aus Hühnereiern) 10 „ + S + P.
(Berzelius Jahresbericht, 25. Jahrg., S. 557.)
Dagegen hat Laskowskh die Proteinkörper ebenfalls einer
Untersuchung unterzogen, und gelangt in Folge deffen über das
Protein Mulder's zu folgenden Schlüssen:
1) Daß die von Mulder für die eiweißartigen Körper
aufgestellten Formeln, als empirisch betrachtet, keineswegs an-