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nehmbar seien, da sie mit den Ergebnissen der Analyse nicht
übereinstimmen;
2) daß das von Mulder dargestellte Protein schwefelhal
tig, somit etwas Anderes als der von ihm unter diesem Namen
beschriebene Körper sei, und letzterer nach Laskowskh's Erfah
rungen gar nicht existire;
3) es sei deßhalb kein Grund vorhanden, das Protein als
hypothetischen Grundstoff anzunehmen, und es wäre
4) etwas rein Willkürliches, die von Mulder angenom
mene Constitution der eiweißartigen Körper beizubehalten.
Auf die Erklärung der zymotechnischen Processe hat diese Ver
schiedenheit in den erhaltenen Untersuchungsresultaten keinen we
sentlichen Einfluß; es mußte aber die Rechtfertigung Mulde r's,
überhaupt nun die Schlichtung dieser Streitfrage abgewartet
werden, um sie in's Klare zu bringen. Dieß ist nun von Mul
der in der Schrift (Liebig's Frage) bereits geschehen und die
Proteintheorie aufrecht erhalten worden. Liebig's Annalen,
Bd. 58., S. 165, 1846.)
Rüling, Walther und V erd eil haben (Liebig's An
nalen, Bd. 58., S. 301 u. s. w.) den Schwefelgehalt in den
Schwefel- und Stickstoff enthaltenden Bestandtheilen des Pflan
zen- und Thierorganismus einer neuerlichen Bestimmung unter
zogen, und sind dabei zu Resultaten gelangt, aus welchen her
vorgeht , daß derselbe in den untersuchten Verbindungen viel
größer gefunden wurde, als man bisher angegeben hatte. Es
ist demnach für die Beantwortung der Frage: ob der Gehalt an
Schwefel in diesen Substanzen constant Und demnach zu ihrer
Ausbildung nothwendig ist? ein Schritt vorwärts gemacht wor
den, weil aber die Resultate nicht genügend überstimmen, vor
derhand in ersterer Beziehung noch als unvollständig entschieden
zu betrachten. So viel geht daraus wiederholt hervor, daß alle
Proteingebilde, mithin auch die den Zymotechniker intereffirenden,
mehr oder weniger Schwefel enthalten. Die Bestimmung ihres
etwaigen Phosphorgehaltes erwartet noch eine Revision, so wie
auch die Bestimmung des Schwefelgehaltes der Hefe bei den
obigen Arbeiten übergangen wurde.