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Vsoo seines Gewichtes Diastas, oder so viel hat Payen daraus
erhalten.
Um die Reaction mit Jodtinktur vorzunehmen, verfährt
man am besten auf folgende Art:
In etwa Vi Loth Wasser bringt man einen Tropfen Jod-
tinctur, wodurch es gelblich wird; in diese wässerige Jodtinctur
tröpfelt man etwas von der heißen klaren Stärkeauflösung (Malz
würze u. dgl.). Anfangs färbt sich dabei das Jodwasser blau,
später violett, weinroth; endlich hört jede Färbung auf, und
dieß ist der Zeitpunkt, wo die Auflösung des Stärkmehls zu
Dextrin und deffen Umwandlung in Dextringummi und Dextrin
zucker erfolgt ist. In die heiße Stärkeauflösung darf man die
Jodtinctur nicht bringen, weil die Wärme und die größere
Menge derselben die färbende Reaction des Jod vernichtet.
Der Pflanzenfaserstoff.
Der Zymotechniker hat es mit der Pflanzenfaser weniger
zu thun; sie ist in allen Mitteln unauflöslich. Die Getreide
hülsen enthalten als Hauptbestandtheil solchen Faserstoff, welcher
stets ungelöst in den Trebern zurückbleibt. In den zur geistigen
Gährung gebrachten Bierwürzen ist er daher nicht enthalten.
Die Kartoffeln enthalten ebenfalls Pflanzenfaser. Ob die Pflan
zenfaser, wie Liebig glaubt, einen Antheil hat an der Bildung
des Fuselöls in den Branntweinmeischen, ist bis jetzt nicht aus
gemacht. Merkwürdig ist, daß die bei der Gährung des ge
meinen Zuckers zersetzte Hefe sich wie Pflanzenfaser verhält.
Sie besteht in 100 Gewichtstheilen aus:
von Buchenholz,
Eichenholz,
Weidenholz,
c
. . 51.45
52.53
49.8.
H
. . 5.82
5.69
1 50.2.
0
. . 42.73
41.78
Sie enthält, wie angegeben wird, Kohlenstoff und die Ele
mente des Wassers in dem Verhältnisse, in welchem sie Wasser
bilden, womit aber die vorstehenden Analysen nicht übereinstim
men. Die Formeln ihrer Zusammensetzung werden verschieden
angegeben:
— C 12 H 16 0 8 für Weidenholzfaser
und — C 3Ö H 44 0-r „ Eichenholzfaser.
Ihre specifische Schwere — 1.45 — 1.53.
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